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Mit der »Elfrida« ist das weltweit erste Batterieschiff für die Fischzucht in Dienst gestellt worden. An Bord ist deutsche Elektrotechnik.

Eingesetzt wird es vom norwegischen Lachszüchter Salmar Farming AS vor der Küste Mittelnorwegens. Der deutsche Siemens-Konzern hat dafür im A[ds_preview]uftrag des lokalen Schiffbauunternehmens Ørnli Slipp das komplette elektrische Antriebs- und Steuerungssystem entwickelt und geliefert.

Das Doppelhüllenschiff ist rund 14 m lang und 8 m breit und benötigt täglich rund 50 Minuten zur rund zwölf Kilometer entfernt gelegenen Fischzuchtstation. An normalen Arbeitstagen, etwa acht Stunden, ist den Angaben zufolge ein hundertprozentiger Batteriebetrieb möglich.

Genutzt wird die »Elfrida«, um Futtermittel und Ausrüstungsteile zu transportieren, Fischbecken zu reparieren oder umzulegen, Verankerungen zu kontrollieren und Inspektionen durchzuführen. Ausgerüstet wird das Schiff mit dem elektrischen Antriebssystem BlueDrive PlusC von Siemens, das ein Energiemanagementsystem, Strahlruder- und Propellersteuerungen sowie die Fernüberwachung EcoMain umfasst.

Foto: Siemens
Foto: Siemens

»Die Siemens-Technologie wurde im norwegischen Trondheim entwickelt und basiert auf Lösungen, die für Offshore-Schiffe konzipiert wurden. So ist sichergestellt, dass die Technologie unter schwierigsten Bedingungen getestet und über viele Jahre hinweg weiterentwickelt wurde. Das elektrische Antriebssystem spart nicht nur Treibstoff, sondern auch Betriebskosten, denn ein Elektromotor muss weit seltener gewartet werden als ein Dieselmotor. Zusätzlich ist die Arbeit auf der “Elfrida” umweltfreundlicher, da die Abgase, Vibrationen und der Lärm wegfallen, die der Dieselmotor verursacht«, teilte Siemens mit.

Siemens baut damit sein Portfolio an Batterieschiffen weiter aus. Nach der »Ampere«, der ersten Elektrofähre der Welt in Norwegen, sowie einem Auftrag der finnischen Schifffahrtsgesellschaft FinFerries folgte 2016 ein dritter Auftrag des norwegischen Fährbetreibers Fjord1. Auch die von Fosen Namsos Sjø AS betriebenen zwei Fähren zwischen Flakk und Rorvik an der Westküste Norwegens werden mit Siemens-Antriebstechnik ausgestattet. Der Betrieb soll 2019 aufgenommen werden.

In Norwegen sei der Einsatz von Elektroschiffen besonders sinnvoll, denn das Land erzeuge seinen Strom ausschließlich aus erneuerbaren Quellen. Daher werden bei der Stromerzeugung keine Treibhausgase ausgestoßen. »Alleine die Fischereiflotte, die heute etwa 400 Millionen Liter Diesel im Jahr verbraucht, könnte mit der Umstellung auf Elektroantrieb ihren Treibstoffbedarf um 80 % senken. Das ist ein wesentlicher Beitrag zu der 40-prozentigen Reduktion des Treibhausgases CO2, zu dem sich die norwegische Regierung verpflichtet hat«, so die Mitteilung weiter.