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Die Bundesnetzagentur hat den Zuschlag für den Bau von vier neuen Offshore-Windparks in der Nordsee vergeben. Die Förderung dafür ist weit geringer als erwartet – eine Anlage soll sogar erstmals ohne Subventionen auskommen.

Der Zuschlag für die Anlagen mit einer Gesamtleistung vo[ds_preview]n knapp 1.500 MW ging an die Unternehmen Dong Energy mit drei Projekten sowie an EnBW. Erstmals wurde die Genehmigung auf Basis der neu gefassten Einspeiseförderung erteilt. Das teuerste Angebot, das einen Zuschlag erhalten hat, wird zukünftig mit 6 Cent pro Kilowattstunde vergütet. EnBW will beim geplanten Windpark »He Dreiht« ganz ohne Ökostromförderung auskommen.

Auch die anderen Windparks werden deutlich weniger gefördert als bislang üblich. Die durchschnittliche Vergütung im späteren Betrieb werde bei durchschnittlich nur 0,44 Cent je KWh liegen. Zum Vergleich: Die aktuelle Förderung für Offshore-Strom liegt derzeit bei 18,4 Cent je KWh, allerdings nur über eine Laufzeit von acht Jahren. Die neuen Projekte, die ab 2021 ans Netz gehen, erhalten 20 Jahre lang diese Vergütung. Neben »HeDreiht« (900 MW) wird Dong Energy die Projekte Borkum Riffgrund West II, Gode Wind 03 und Northern Energy OWP West bauen.

Um die Kosten zu drücken, hatte die Regierung die bisherige Förderung über staatliche festgelegte Abnahmepreise für den Ökostrom umgestellt: Große Solaranlagen sowie Windparks an Land und auf hoher See werden jetzt ausgeschrieben. Den Zuschlag erhält, wer das günstigste Angebot macht, also die geringste Subvention verlangt. Insgesamt hatten sich in dieser Ausschreibungsrunde mehr als 20 Betreiber um die rund 1.500 MW beworben.

Der Ausbau der Offshore-Windenergie wurde zudem von der Bundesregierung 2014 mit Verweis auf die Kosten stark gebremst. »Die Ergebnisse zeigen, dass keine Notwendigkeit für die Deckelung des Ausbaus besteht. Der Offshore-Deckel muss weg«, fordert Bremens Umweltsenator Joachim Lohse.

Offshore müsse deutlich stärker als bisher vorgesehen zur Energiewende beitragen, forderte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies. »Die aktuelle Deckelung des Ausbaus der Offshore-Windenergie durch die Bundesregierung ist bei diesen Ergebnissen nicht mehr haltbar und sollte kurzfristig deutlich angehoben werden.«

Die zweite Ausschreibung erfolgt am 1. April 2018 über weitere 1.550 MW. Davon sind nach dem Windenergie-auf-See-Gesetz mindestens 500 MW für Windparks in der Ostsee zu vergeben.