Nach rund drei Monaten im Praxiseinsatz hat der SOX-Scrubber der Bilfinger-Tochter Babcock Noell das International Air Pollution Prevention Certificate bekommen. Bilfinger erwartet eine hohe Marktnachfrage.

Das Schiff »Aurelia« der Reederei Carl Büttner aus Bremen wurde Ende de[ds_preview]s vergangenen Jahres mit einer neuen Rauchgasentschwefelungsanlage von Babcock Noell ausgestattet, einem Unternehmen der Bilfinger SE. Die Technologie sorgt dafür, dass die auf dem Schiff erzeugten schwefelhaltigen Rauchgase durch ein Absorptionsverfahren herausgefiltert werden.

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Der Tanker »Aurelia« der Reederei Car Büttner (Foto: Bilfinger)

»Die Entscheidung der IMO erhöht den Handlungsdruck auf uns Schiffseigner, entweder auf schwefelarmen, aber teuren Treibstoff zu setzen oder Scrubber zur Schwefelabscheidung an Bord zu installieren«, kommentiert Lars Bremer, Geschäftsführer der für den Schiffsbetrieb zuständigen Tochtergesellschaft Carl Büttner Shipmanagement.

Um die Rauchgasentschwefelung auf hoher See zu prüfen, startete die Reederei im Sommer 2016 ein Pilotprojekt. Dabei wurde auf dem Hochseetanker »Aurelia« eine Rauchgasentschwefelungsanlage eingebaut. Von der Hauptmaschine über die Hilfsdiesel bis zum Kessel sind Emittenten mit unterschiedlichen Betriebsbedingungen angeschlossen.

Bilfinger erwartet hohe Marktnachfrage nach Scrubbern

Scrubber Babcock Noell
Quelle: Bilfinger

Bei dem eingesetzten Scrubber von Babcock Noell handelt es sich laut Bilfinger um ein sogenanntes Hybrid-System. Es ist darauf ausgelegt, verschiedene Betriebsweisen zu realisieren – entweder im Open oder Closed Loop. Nachdem bereits die gesamte Inbetriebnahme ohne größere Zwischenfälle gelungen sei, habe sich die Technik auch in der dreimonatigen Testphase bewährt.

Vergeben wurde das Zertifikat nun von der Klassifizierungsgesellschaft DNV GL im Auftrag der deutschen Flagge. Andreas Breeger, Head of maritime flue gas cleaning systems, Environmental Technologies bei Babcock Noell, erklärt: »Die Abnahme durch den DNV GL erfolgte bereits beim ersten Mal und ohne etwaige Vorbehalte. Somit wurde dieser Projekt-Meilenstein innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums erreicht. Das stimmt uns zuversichtlich, den Technologiewandel hin zu einer schwefelarmen Hochseeschifffahrt auch weiterhin entscheidend voranzutreiben.« Vor allem die Wirtschaftlichkeit der Scrubber-Systeme lasse eine hohe Marktnachfrage erwarten. Die Payback-Zeiten betragen laut Bilfinger zwischen einem und zweieinhalb Jahren.