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Die Flotte der Chemie und Speiseöl-Tanker wächst deutlich schneller als die Nachfrage. Deshalb prognostiziert die britische Beratungsfirma Drewry in ihrem Chemical Forecaster sinkende Verdienste für diese Branche.

Drewry vermutet, dass die Tonnen-Meilen-Nachfrage im Jahr 2017 um [ds_preview]2,9 % wachsen und der Flottenhandel mit Chemikalien und Speiseölen bis Ende dieses Jahres um 9,5 % ansteigen wird. In den vergangenen Jahren habe bereits ein hohes Flottenwachstum beobachtet werden können. Daher stehe der chemische Schiffsmarkt vor einem deutlichen Überangebot. Gründe seien Neuablieferungen und die Rückkehr von Swing-Tankern in diesen Markt, die nach Aufträgen suchten.

Mittelgroße Tanker beschleunigen das Flottenwachstum

Drewry zufolge besteht das Orderbuch der bis zum Jahr 2021 abzuliefernden Schiffe aus 9 % der bestehenden Flotte. Ferner werde die Auslieferung mittelgroßer Tanker zu einem schnelleren Flottenwachstum beitragen. Selbst das Inkrafttreten des Ballastwasserabkommens im Jahr 2019 und die damit prognostizierte größere Verschrottungswelle wird nach Ansicht der Briten nicht dazu beitragen, den Markt aus dem derzeitigen Tal wieder nach oben zu führen. Drewry rechnet damit, dass die Überkapazitäten in den kommenden zwei Jahren anhalten werden. Deshalb würden die Frachtraten auf den Hauptrouten weiter nach unten gehen.

Langstrecken werden zur Herausforderung

Die Nachfrage von Tonne-Meile werde sich vermutlich erst im kommenden Jahr ein wenig abschwächen. Das Wachstum der Organic tonne-mile werde voraussichtlich von 6 % im Jahr 2016 auf 3,7 % im Jahr 2017 zurückgehen, während die anorganische Nachfrage vermutlich demselben Trend folgen werde – einem Rückgang von 7,3 % (2016) auf 1,2 % in diesem Jahr, heißt es. Infolgedessen könnten Langstrecken in den kommenden Jahren zu einer Herausforderung werden.