Der Kölner Motorenhersteller Deutz übernimmt die Torqeedo GmbH. Gemeinsam sollen hybride und elektrische Antriebe entwickelt werden.
Dafür wolle man zunächst rund 100 Mio. € investieren. Der Großteil fließe in den Kauf von Torqeedo. Genauere Angaben machte Deutz nicht. Finanziert[ds_preview] werde der Kauf mit liquiden Mitteln. In etwa zwei Jahren will man erste Produkte auf den Markt bringen.
Torqeedo beschäftigt sich mit Komponenten, Software und der Systemintegration für Elektroantriebe. Die Süddeutschen sind laut Deutz Weltmarktführer für integrierte elektrische und hybride Bootsantriebe.
Der Vollzug der Transaktion soll mit Wirkung zum 1. Oktober erfolgen. Torqeedo wurde vor zwölf Jahren gegründet und ist in mehr als 50 Ländern auf fünf Kontinenten vertreten. Das Geschäft soll unter der etablierten Marke weitergeführt werden, heißt es. Im Angebot sind elektrische und hybride Antriebe mit 0,5 kW bis 100 kW.
Die Deutz AG besteht seit 1864 und ist an der Börse notiert. Im Jahr 2005 verkaufte Deutz sein Marine-Servicegeschäft für Mittel- und Großmotoren für 80 Mio. € an Wärtsilä und verpflichtete sich vertraglich, keine neuen Mittel- und Großmotoren im Marinesegment zu bauen. Die Deutz-Tochtergesellschaft MWM in Mannheim hieß seitdem Deutz Power Systems und wurde 2007 für 360 Mio. € an die 3i Group verkauft. Heute werden noch Dieselmotoren in einem Leistungsspektrum von 19 kW bis 620 kW gefertigt.
Die beiden Geschäftsführer Christoph Ballin und Ralf Plieninger ziehen in den Vorstand der Deutz AG ein. Ballin wird Head of Strategy, Plieninger Head of Electrification.