Während die Tankermärkte in Schwung kommen, ist die Raten-Hausse für Bulker diese Woche abgerissen. Im Vorfeld der ‚Golden Week‘ ließ die Aktivität deutlich nach.
Wahrscheinlich ist es nur eine kurzfristige Delle, keine Trendumkehr. Das zumindest hoffen die Bulk-Reeder nach einer[ds_preview] Handelswoche, die für sie von Rückzugsgefechten am Befrachtungsmarkt geprägt war. Für alle Bulker-Größenklassen bis auf Handysize gaben die Erträge im Spotgeschäft deutlich nach, was nach Meinung von Schiffsmaklern vor allem saisonal bedingt ist. Kurz vor der Nationalfeiertagswoche in China (»Golden Week«) machten viele Befrachtungskunden in Fernost bereits vorübergehend die Bücher zu.
Viel Geschäft dürfte mit Blick auf den bevorstehenden Urlaub schon in der Vorwoche eingetütet worden sein. Jedenfalls blieb das Volumen der Anfragen und Abschlüsse diese Woche auf deutlich niedrigerem Niveau. In einigen Sektoren hielt sich die Aktivität zwar auf einem vernünftigen Niveau – als Beispiele werden Erzverschiffungen für Capesize-Bulker auf der Australien-China-Route oder Kohlenverschiffungen für Panamaxe in Südostasien genannt. Jedoch sorgte die schwächere Nachfrage in anderen Regionen dafür, dass sich eine Schwemme von Tonnage auf die aktiven Geschäftssegmente stürzte und die Raten dort ebenfalls ins Wanken brachte. So brach die Durchschnittsrate der Capesize-Bulker im Zeitcharter-Trip-Geschäft im Wochenverlauf zum 16% auf 18.725 $/Tag ein.
Panamaxe verschlechterten sich im Durchschnitt um 12,5% auf 10.509 $/Tag und Supramaxe um 4% auf 11.430 $/Tag. Nur Handysize-Bulker konnten zur Wochenmitte Verbesserungen erzielen und schlossen die Woche mit einem leichten Plus von 3% auf 9.061 $/Tag bei Zeitcharter-Trips ab. Steigerungen gab es für sie vor allem in Nordeuropa sowie an der Ostküste Südamerikas.
Steigerungen am Tankermarkt
Die zweite Woche in Folge können die Tanker-Reeder hingegen etwas aufatmen, nachdem sich die Spoterträge für VLCC und für Suezmaxe erneut verbessert haben. Erstere profitierten Maklerangaben zufolge von steigenden Charteranfragen sowohl im Atlantik als auch im Mittelost-Golf, letztere vor allem von einem erhöhten Ladungsaufkommen in Westafrika. Auf den Rennstrecken Richtung Fernost kletterten die durchschnittlichen Tageserträge der VLCC um 60 bis 70% – auf der Route vom Persischen Golf nach Fernost auf 17.200 $/Tag und im Verkehr von Westafrika nach auf 17.700 $/Tag.
Suezmaxe verzeichneten im Geschäft von Westafrika nach Europa einen Anstieg um mehr als 50% auf 13.500 $/Tag und in der Mittelmeerfahrt um mehr als 20% auf 20.000 $/Tag. Für die kleineren Aframax-Typen ging es hingegen abwärts. Im Mittelmeer standen ihre Raten aufgrund sinkender Ladungsmengen unter Druck, und in Nord- und Ostsee sorgten zusätzlich einkommende Schiffe für verschärfte Konkurrenz um Beschäftigung.
Stabiler Markt für Containerschiffe
In der Containerschifffahrt herrschten diese Woche weitgehend stabile Verhältnisse. Am Chartermarkt war der Trend im Großen und Ganzen seitwärts gerichtet. Der New ConTex legte um 2 Punkte auf 400 zu, während der Howe Robinson Containership Index zur Wochenmitte aufgrund von Einbußen in den 5.000- und 5.500-TEU-Segmenten marginal nachgab. Die Frachtraten für die Linienreedereien im Export aus Fernost heraus sackten laut Shanghai-Index SCFI etwas ab. (mph)