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Vor allem Schwellen- und Entwicklungsländer haben laut einem Report der Vereinten Nationen große Probleme mit ihrer Hafen- und Transportinfrastruktur. Auch die Schiffsgrößenentwicklung belastet die Branche.

Im jetzt veröffentlichten »Review of Maritime Transport« (RMT) geht die UN-Organisation UNCTAD auf die jüngsten Trends und Entwicklungen ein. Neben den potentiellen Bedrohungen durch Cyber Crime in der immer vernetzteren maritimen Industrie spielt darin die Infrastruktur eine große Rolle.

»Die Häfen dieser Welt spüren einen immer größeren Druck durch die immer größeren Schiffe«, heißt es im Report. Investitionen seien zwar der Schlüssel zum Erfolg, allerdings gebe es ein Missverhältnis, da die Zusatzkosten so hoch sind und die größeren Frachter nicht zwangsläufig auch mehr Ladungsvolumen bedeuten würden.

Transportkosten belasten Importe

UNCTAD
UNCTAD-Generalsekretär Mukhisa Kituyi prognostiziert ein leicht größeres Wachstum

Ein besonderes Augenmerk legt der RMT auf die Transportkosten. Im Durchschnitt, so die Analyse, entfallen weltweit rund 15% der Importkosten auf Transport- und Versicherungsausgaben. Für kleinere und ärmere Länder ist der Anteil sogar noch größer: bei kleinen und armen Inselstaaten sind es 22 %, für die am wenigsten entwickelten Staaten der dritten Welt 21 % und für Entwicklungsländer ohne Meereszugang liegt der Wert bei 19 %.

Die hohen Kosten werden vor allem mit der geringen Effizienz in den Häfen, inadäquater Infrastruktur, geringen Skaleneffekten und nicht wettbewerbsfähigen Transportmärkten begründet.  Man müsse die betroffenen Länder daher unterstützen, entweder finanziell oder durch Trainings- und Ausbildungsangebote, fordert die UNCTAD.

10,3 Mrd. Tonnen Transporte

Für die kommenden Jahre erwartet UNCTAD-Generalsekretär Mukhisa Kituyi zumindest für die Schifffahrt eine leichte Steigerung. Dem Report zufolge legte der seeseitige Transport im vergangenen Jahr um 2,6% auf 10,3 Mrd. Tonnen zu – blieb damit aber unter dem historischen Durchschnitt von 3 %. Für 2017 prognostiziert die UNCTAD ein Wachstum von immerhin 2,8%. Mittelfristig erwarten Kituyi und seine Kollegen eine Wachstumsrate von jährlich 3,2 % bis 2022.