Im vierten Quartal könnte die Gesamtkapazität auf den Routen zwischen Asien und Nordeuropa um 11 % anwachsen. Derweil droht Ungemach aus China.
Bisher sieht es nicht so aus, als planten die Linienreedereien, die Kapazitäten in der Wintersaison wie in den vergangenen Jahren zurü[ds_preview]ckzufahren. Ladungszuwächse sorgen dafür, dass die Carrier die zusätzliche Tonnage lieber im Markt lassen. Im November und Dezember könnte die könnte die durchschnittliche wöchentliche Kapazität hier 260.000 TEU betragen, 11 % mehr als im Vorjahr.
Nur zehn Abfahrten waren im Oktober insgesamt wegen der »Goldenen Woche« in China ausgesetzt worden, im November und Dezember sind es laut dem Branchendienst Alphaliner nur sieben.
Von den ausgesetzten Reisen entfallen drei auf den FAL-SEANE-Dienst von CMA CGM, ein saisonaler Service, der erst im Juni gestartet wurde. Hier kommen Schiffe zwischen 4.700 bis 5.100 TEU zum Einsatz. Der Fernostdienst beschränkt sich auf Süostasien und besteht mit fünf Schiffe weiter. Drei Abfahrten sollen Mitte im 2M-Dienst AE2/Swan, im NEU3 der Ocean Alliance und Dienst FE2 von THE Alliance ausfallen.
Auf europäischer Seite der Dienste fällt deren Aussetzen mit den Weihnachtsfeiertagen zusammen. Das werde also nur wenig Einfluss auf den Markt haben, meint Alphaliner. Eine weitere Abfahrt lässt THE Alliance im FE5-Dienst in Woche 51 ausfallen.
Chinesische Importpolitik könnte Zuwächse zunichtemachen
Sorgen um einen Mangel an Schiffsraum muss man sich also nicht machen, auch wenn die Nachfrage nach den Oktoberfeiertagen in China sehr schnell wieder zugelegt hat. Die Auslastung lag in der letzten Oktoberwoche wieder bei 95 %.
Die Spotraten sind in den vergangenen zwei Wochen auch wieder gestiegen, weil die Reedereien nach dem 33-prozentigen Absturz der Raten seit Juli mit Ratenerhöhungen gegengesteuert haben. Ob sie dieses Ratenniveau über das vierte Quartal aufrecht erhalten können, ist ungewiss. Der Unwillen, Kapazität aus dem Markt zu nehmen, läuft den Bemühungen um Ratenerhöhungen zuwider.
Die Analysten sagen außerdem einen signifikanten Druck auf die ostgehenden Raten voraus, die in diesem Jahr auf Rekordniveau gestiegen sind. Das chinesische Importverbot für bestimmte Arten von Plastik- und Papierabfällen ab 2018 werde alle Reisen mit ETA ab 31. Dezember betreffen. Auf den ostgehenden Verkehren soll das bereits im November spürbar sein. Der Importstopp könnte den Experten zufolge sogar sämtliche in diesem Jahr realisierten Mengen- und Ratenzuwächse zunichtemachen.