Cool Carriers stellt Liniendienst ein. Seatrade und Geest Line legen Schiffssystem im Karibikdienst zusammen.
Für die Kühlschiffsreedereien wird es aufgrund der Konkurrenz durch Container-Linienreedereien immer schwieriger, sich am Markt zu behaupten. In der Transatlantikfahrt we[ds_preview]rden die konventionellen Schiffskapazitäten zum Jahresanfang erneut zurückgefahren.
Die in Stockholm ansässige Reederei Cool Carriers bestätigte gegenüber der HANSA, dass sie ihren wöchentlichen Liniendienst von Zentralamerika nach Europa nach 19 Jahren per Ende Dezember einstellen wird. Der »Coolman«-Dienst, der die Häfen Rio Haina (Dominikanische Republik), Santa Marta (Kolumbien), Turbo (Kolumbien), Moin (Costa Rica) und Manzanillo (Dominikanische Republik) mit Antwerpen und Portsmouth verbindet, habe dieses Jahr überwiegend Verluste eingefahren.
Damit beschränkt sich das Angebot von Cool Carriers im kommenden Jahr zunächst auf rein saisonale Dienste für Fruchtverladungen von Südamerika, Südafrika und Neuseeland nach Europa, Nordamerika und Japan. Die fünf zwischen 1996 und 1999 abgelieferten Schiffe der »Crown«-Serie (ca. 547.000 cft, 10.350 tdw.), die im »Coolman«-Dienst beschäftigt waren, sollen anderswo im Streckennetz der Gruppe eingesetzt werden.
Cool Carriers ist seit 2014 eine 100%-ige Tochtergesellschaft der in russischem Besitz befindlichen Kühlschiffreederei Baltic Reefer Management und kontrolliert allein 25 Schiffe. Das Unternehmen hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Durch Fusionen und Übernahmen innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte hat Cool Carriers die früheren Reefer-Aktivitäten von Cool Carriers (Schweden), Lauritzen (Dänemark) und NYK (Japan) auf sich vereint.
Veränderungen gibt es im neuen Jahr auch in den Transatlantik-Fahrplänen des Branchenführers Seatrade und der britischen Geest Line. Die beiden Carrier legen ihre Europa-Karibik-Dienste »Caribanex« (Seatrade) und »Geest Line Service« in einem Schiffsystem zusammen. Die Hafenrotation lautet: Portsmouth, Vlissingen, Le Havre, Fort de France (Martinique), Bridgetown (Barbados), St. Georges (Grenada), Kingstown (St. Vincent), Castries (St. Lucia), Roseau (Dominica), Fort de France (Martinique), Turbo (Kolumbien), Santa Marta (Kolumbien) und Manzanillo (Dominikanische Republik).
Die operative Verantwortung für die Schiffe liegt bei Geest Line, die eigenen Angaben zufolge alle fünf Einheiten für den Dienst von Seatrade gechartert hat. Es handelt sich um die »Lombok Strait«, »Luzon Strait«, »Atlantic Klipper«, »Baltic Klipper« und »Royal Clipper«. Mit Platz für über 9.000 Paletten und mehr als 200 40-Fuß-Container an Deck bieten sie deutlich mehr Ladekapazität als die Schiffe der »Stream«-Klasse, die Geest Line zuvor eingesetzt hat. Im Vergleich zum alten System mit zwei getrennten Diensten sparen die Carrier zusammen aber einige Schiffe ein. (mph)