Von der Nordsee ins Mittelmeer: Die auch aus der AG-Ems-Flotte in Norddeutschland gut bekannte »Karolin« wechselt die Einsatzgewässer.

Die estnische Reederei Linda-Lines, für die der Katamaran seit 2009 zwischen Tallinn und Helsinki verkehrte, hat ihn nach Griechenland verkauft. [ds_preview]Der neue Eigner ist die Golden Star Ferries, die den 400 Passagiere fassenden, bis zu 37 kn schnellen Katamaran ab der kommenden Saison als »Supercat« von Piräus oder Rafina zu den Kykladen einsetzen wird.

Das 45,36 m lange Schiff wurde bereits im Jahr 1998 auf der australischen Werft International Shipyard in Henderson gebaut, von dem ursprünglichen Auftraggeber, der Oceanfast Ferries aber nicht abgenommen. Im Jahr 2000 erwarb dann die AG Ems den Katamaran, der dann nach einem Umbau auf den Namen »Polarstern« am 27. April 2001 in Papenburg getauft wurde. Anschließend kam das Schiff zwischen Emden, Eemshaven, Borkum und nach Helgoland zum Einsatz.

Schwerer Unfall

Auf einer Rückfahrt von Helgoland nach Borkum ereignete sich bei schwerer See am 4. August 2008 ein schwerer Unfall an Bord der Polarstern, bei dem 26 Menschen verletzt wurden. Dabei durchschlug ein Fender eine der Frontscheiben. Weiterhin entstanden bei der Überfahrt Risse an der tragenden Struktur des Katamarans, der anschließend innerhalb von vier Wochen für ca. 500.000 € repariert werden musste.

Zum Abschluss der Saison 2008 veräußerte die AG Ems dann das Schiff an Linda Lines. Zu den Gründen des Verkaufs teilt die Reederei seinerzeit mit, dass vor allem die hohen Energiekosten zur Entscheidung des Verkaufs beigetragen hätten. Der Seeunfall vom 4. August hatte für den Verkauf keine Rolle gespielt. Linda Lines setzte dann ab April 2009 den Katamaran als »Karolin« unter estnischer Flagge auf der Hauptstadtroute von Tallinn nach Helsinki mehrfach täglich ein. (CE)