Statt auf der Ems oder im Nord-Ostsee-Kanal wird der mittlerweile 32 Jahre alte Schwergutfrachter »Papenburg« der Reederei Harren & Partner künftig in karibischen Gewässern tätig sein.

Wie ein Unternehmenssprecher erklärte, wird der Schwergutfrachter nach Beendigung einer Auf[ds_preview]liegezeit während der Wintermonate in Bremerhaven nun für einen Auftrag vor Jamaika vorbereitet. Für einen Einsatz bei einem Hafenbauprojekt wird die unter Madeira-Flagge fahrende »Papenburg« sowie der Schwerlastponton »Roadrunner« derzeit im Kaiserhafen modifiziert. Die 104 m lange, 20,5 m breite »Papenburg« mit einem Tiefgang von 4,87 m und einer Tragfähigkeit von 4.244 t entstand im Jahr 1986 unter dem Namen »Gruz« auf der IJsselwerf in Capelle aan den IJssel. Das ursprünglich auch mit zwei seitlichen Ladekränen ausgestatte Schiff trug in der Vergangenheit dann auch noch die Namen »Clipper Cheyenne«, »Cheyenne«, »Black Rhino« und »Condock II«.

Aida, Neptun
Das zweite Maschinenraum-Modul von »AIDAnova« geht auf Fahrt (Foto: AIDA Cruises)

Drei Jahre war die »Papenburg« für den Transport von Neubausektionen zwischen der Neptun-Werft in Rostock oder Polen zur Mutterwerft Meyer in Papenburg aktiv. Dort wird sie nun nicht mehr benötigt. Mittlerweile werden die immer größer werdenden Neubausektionen und Maschinenraummodule schwimmend oder auf einem Schwerlastponton verladen und dann als Schleppzug nach Papenburg überführt, wie ein Werftsprecher auf Anfrage bestätigte. Weiterhin arbeitet die Meyer Werft mit der EMS Offshore zusammen, die die Transporte auf der Kurzroute zwischen Emden und Papenburg ebenfalls im Schleppverband durchführt. Für Transporte mit längeren Seestrecken, so aus Litauen und auch Polen nach Rostock und Turku, kommt inzwischen meist ein Schwerlastschiff der finnischen Reederei Meri Aura zum Einsatz.

Für Probleme sorgten in der Vergangenheit diverse kleinere Vorfälle auf der »Papenburg«. So musste das Schiff im März 2016 auf dem Weg nach Papenburg nach Maschinenproblemen auf der Ems in Höhe der Tonne 98 notankern. Ende 2015 saß die »Papenburg« ebenfalls auf der Ems zwischen den Tonnen 44 und 46 infolge eines Ruderschadens auf der Ems fest. Während einer Werftliegezeit bei der Mützelfeldwerft in Cuxhaven im Dezember 2014 kam es an Bord zu einem Brand, der von 40 Mitarbeitern der Feuerwehr gelöscht werden konnte. Für Aufsehen sorgte eine Havarie noch unter dem alten Namen „Condock II“ im November 2013. (CE)