Print Friendly, PDF & Email

Die neue Online-Verkaufsplattform VesselBid.com hat das erste Containerschiff erfolgreich versteigert: Die elf Jahre alte, 2.700 TEU tragende »Buxharmony« wurde für mehr als 14 Mio. $ verkauft.

VesselBid war Mitte Mai vom Hamburger Schiffsmakler Toepfer Transport und der NetBid AG gegründet worden, um den wachsenden Bedarf an transparenteren Schiffsverkäufen – vor allem von Banken und Finanzierern – gerecht werden zu können. Lediglich die Identität der Bieter bleibt den anderen Bietern verborgen. Der jetzt erzielte Erlös wird einer Mitteilung von VesselBid als »sehr guter Preis« bezeichnet. Namhafte Broker hätten das Schiff zuvor auf rund 13 bis 13,5 Mio. $ geschätzt. Käufer ist nach Informationen der HANSA die Reederei SITC aus Asien.

Die »Buxharmony« steht zum Verkauf (Foto: VesselBid=
Die »Buxharmony« wurde online versteigert (Foto: VesselBid)

Nie zuvor sei ein Handelsschiff online versteigert worden. Das weltweite Interesse an der Versteigerung war sehr groß. Mehrere potentielle Käufer hätten sich für die Versteigerung interessiert. Drei Bieter hätten sich für die zweite und finale Runde der Online-Auktion qualifiziert, in der sie den Preis auf 14,2 Mio. $ gesteigert hätten, heißt es in der Mitteilung weiter.

38 Gebote von 2 Bietern

Clemens Toepfer von Toepfer Transport sagte: »Der erzielte Verkaufspreis der hat unsere Erwartungen übertroffen. Das Bieten bei VesselBid ist transparent, fair und schnell. Online war es möglich, dass die Käufer schnell bieten, da am Ende nur der Preis verhandelt werden muss. Die vertraglichen Bedingungen des Verkaufs waren vor der letzten Auktion mit den jeweiligen Käufern vereinbart worden.« Die zuletzt verbleibenden zwei Hauptbieter gaben zusammen 38 Gebote ab.

VesselBid setzt auf die Technologie der NetBid AG, die seit vielen Jahren eine Online-Plattform für Maschinen und Anlagen betreibt. »Wir führen seit 20 Jahren Online-Auktionen durch und wissen, dass bei einer Online-Auktion andere psychologische Mechanismen greifen als bei einem normalen Verkauf. Es herrscht ein ganz eigener Konkurrenzdruck, weil die Bieter die Gebote der Mitbieter sehen. Die Preisfindung und das Preisgefühl werden dadurch beeinflusst und die Bereitschaft der Bieter, mehr zu bieten, steigt beinahe automatisch«, erläutert CEO Clemens Fritzen. Die Transparenz und die Möglichkeit, weltweit alle Interessenten zeitgleich zu erreichen, mache VesselBid einzigartig.

Bank ist »sehr zufrieden«

Die »Buxharmony« wurde von einem Insolvenzverwalter verkauft. Finanzierende Bank des Schiffes war die Norddeutsche Landesbank. Aaron Sen, Head of Ship Asset Management bei der Nord/LB, kommentierte: »Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis dieser ersten Online-Auktion. Diese Neuentwicklung für Online-Verkäufe oder Auktionen könnte von unserer Bank auch in der Zukunft in passenden Situationen unterstützten werden.« Das erste Feedback von anderen Marktteilnehmern auf VesselBid sei ebenfalls sehr positiv gewesen. Neben Banken und Insolvenzverwaltern würden auch Reedereien den Mehrwert erkennen, hieß es.