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Nach der Wiedereinführung »sekundärer« Sanktionen gegen den Iran durch die USA besteht aus Sicht der P&I Clubs erhebliche Rechtsunsicherheit, was Charterreisen in die Häfen des Irans betrifft. 

Selbst für Geschäfte, die vor dem 08. Mai vereinbart wurden und wohl noch geliefer[ds_preview]t werden dürfen, könne es bei Schiffsanläufen im Iran zu Komplikationen kommen. So sei nicht klar, ob die P&I Clubs bei Schadensfällen überhaupt Garantien gegenüber betroffenen iranischen Hafengesellschaften ausstellen dürften, heißt es in einem Rundschreiben der International Group der P&I Clubs. Damit bestehe ein erhöhtes Arrestrisiko für Schiffe bei Schadensfällen mit iranischer Beteiligung.

Ob in Zukunft – nach Inkrafttreten der nächsten Sanktionsstufe Anfang November – noch Rohöl-Verladungen ex Iran zu Drittstaaten wie der Türkei, China oder Indien möglich sind, ohne dass sich Reedereien des Sanktionsbruchs schuldig machen, ist noch offen. Darauf weist die US-Kanzlei Freehill Hogan & Mahar in einem Kommentar für den West of England P&I Club hin.

Drittstaaten könnten von Strafmaßnahmen seitens der USA für weitere Ölbeschaffungen aus dem Iran ausgenommen werden, wenn es nachweisbar nicht ausreichend Ersatz für iranisches Öl auf dem Weltmarkt gibt. Diese Regelung konnten China, Indian, Japan, Korea, Taiwan und die Türkei bei den vorherigen Iran-Sanktionen der USA bis Anfang 2016 in Anspruch nehmen. Bislang gebe es noch keine Anzeichen für erneute Sondergenehmigungen. (mph)