Die globale Großmotorenindustrie ist sich der Notwendigkeit bewusst, eine umweltfreundliche Technologie zu werden. Daher hat der Branchenverband CIMAC nun die Gründung einer neuen »Greenhouse Gas Strategy Group« bekannt gegeben.

CIMAC, der internationale Verband der Verbrennungsm[ds_preview]otorenindustrie, stehe seit jeher für technologischen Fortschritt und habe die Bemühungen der Regulierungsbehörden unterstützt, den technologischen Vorsprung und die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen saubereren und effizienteren Transport voranzutreiben, so der Verband auf einer Konferenz auf der Schiffbaumesse SMM in Hamburg.

Aus diesen Gründen hat die CIMAC nun die Gründung einer neuen »Greenhouse Gas Strategy Group« bekannt gegeben. Ziel ist es, gemeinsame Positionen zur Umsetzung der IMO-GHG-Strategie (für die Schifffahrt) und zur Umsetzung des Pariser Übereinkommens (für Anwendungen an Land) zu entwickeln. Die Gruppe soll als Informations- und Kommunikationskanal für die CIMAC-Mitgliedsunternehmen über die Entwicklung der Treibhausgasemissionen dienen und die die Positionen der globalen Großmotorenindustrie zur Rolle, die Großmotoren in einer »postfossilen Kraftstoffwelt« spielen können, intern und extern kommunizieren.

Der Seetransport sei schon heute das mit Abstand energieeffizienteste Transportmittel, so der Verband. »Es bedarf mehr als 700 gr Treibstoffs, um 1 t Fracht 1 km weit zu fliegen, und immer noch mehr als 90 gr, um 1 t auf der gleichen Strecke auf der Straße zu transportieren; im Gegensatz dazu kann die Schifffahrt es für weniger als 7 gr/t und Kilometer tun«, hieß es.

»Notwendigkeit des Engagements aller Beteiligten«

Effiziente technische Lösungen seien von der Motorenindustrie bereits entwickelt und implementiert worden, um die folgenden Anforderungen zu erfüllen. So hätten kalte Verbrennung und Miller-Timing der Motoren die Bildung von NOx drastisch reduziert, um die IMO II-Niveaus von 2008 zu erreichen; SCR-Technologie (Selective Catalytic Reduction) oder Abgasrückführung seien verfügbar und würden genutzt, um die strengsten Emissionsgrenzwerte für IMO III Emission Control Areas (ECA‘s) einzuhalten. CIMAC habe sich für die Verabschiedung der IMO-III-Regelungen im Jahr 2016 eingesetzt und fördere die Schaffung zusätzlicher NOx-Emissionskontrollzonen.

»Unsere Technologie ist bereit für den Einsatz von schwefelarmen oder schwefelfreien Brennstoffen, alternativ wurde eine Reinigungstechnologie entwickelt, die an Bord eingesetzt werden kann, um SOx aus dem Abgas zu waschen. Der Verbrennungsmotor bietet die flexibelste und sparsamste Energieumwandlungstechnologie für den Transport und die Stromerzeugung im Einzelzyklus; unsere Industrie hat die Kraftstoffeffizienz von Kolbenmotoren kontinuierlich und erfolgreich vorangetrieben und dadurch ihren spezifischen CO2-Fußabdruck reduziert«, so der Verband weiter.

Eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs um 50% sei in Reichweite. Dennoch sei es ein ehrgeiziges Ziel, wie von der IMO im April 2018 angekündigt, eine CO2-Reduktion von 50% oder sogar 70-100% zu erreichen. »Obwohl wir glauben, dass dies prinzipiell durch Effizienzsteigerung in Kombination mit alternativen Kraftstoffen möglich ist, sehen wir die Notwendigkeit des Engagements aller Beteiligten und der starken Unterstützung durch die Politik, sei es im Hinblick auf die Anstrengungen in F&E oder den rechtlichen Rahmen«, so die Position der CIMAC.