Der neue norwegische Postschiffanbieter Havila Kystruten lässt seine Neubauten mit Batterien ausstatten, die emissionsfreien Betrieb in den Fjorden ermöglichen sollen.
Norwegian Electric Systems und Norwegian Control Systems haben nach einen Angaben einen »Rekordauftrag« über di[ds_preview]e Lieferung von hybriden elektrischen Antriebssystemen und Steuerungssystemen von der Brücke bis zum Propeller von Havila Kystruten erhalten. »Dies ist die weltweit größte Lieferung von Batteriepaketen an Schiffe«, so die Havyard-Tochter Norwegian Electric Systems.
Havila Kystruten wäre mit der Technologie in der Lage, die Anforderungen für emissionsfreies Fahren in den Weltnaturerbefjorden bereits fünf Jahre vor dem offiziellen Termin zu erfüllen. Die norwegische Regierung hatte Anfang des Jahres einen entsprechenden Entschluss für die Zeit ab 2026 gefasst.
Norwegian Electric Systems (NES) wird ein komplettes Hybridantriebssystem liefern, einschließlich des Batteriepacks Energy Storage System, das eine Kapazität pro Schiff von 6.100 kWh hat, mehr als doppelt so viel wie die größten batteriebetriebenen Fähren, die es derzeit gibt. Im Lieferumfang ist auch ein Ladesystem für die Onshore-Ladung enthalten.
Gasmotoren und Batterien
Mit dieser Lösung sollen die Schiffe in der Lage sein, emissionsfrei auf bestimmten Routen, wie beispielsweise den Fjorden des Weltkulturerbes zu fahren. Das System sei auch an die nächste Technologiegeneration mit Nutzung von Wasserstoff und Brennstoffzellen angepasst, heißt es.
Die Schiffe sollen ein hybrides gas-elektrisches Antriebssystem mit Batterie bekommen, bei dem vier Gasmotoren in jedem Schiff die Generatoren betreiben. Zusammen werden diese eine Systemleistung von 7.760 kW haben. NES wird die Generatoren, komplette Schaltanlagen, Trafos, Frequenzumrichter für die Triebwerke und das Energiemanagementsystem für die Küstenschiffe liefern.
Norwegian Control Systems (NCS) wird ein integriertes Automatisierungssystems, eine integrierte Brückenlösung und ein Tankmesssystems liefern. Die neuen Küstenschiffe sollen ab 2021 im Einsatz sein. Der Auftragswert beläuft sich auf rund 32 Mio. €. Gebaut werden je zwei der von Havyard entwickelten Schiffe auf der türkischen Tersan-Werft und bei der spanischen Barreras.
125 Jahre lang hatte die Reederei Hurtigruten das Geschäft mit den Postschiffen beherrscht, mit Havila Kystruten gibt es nach einer Neuvergabe der Konzessionen durch die Regierung einen neuen, zweiten Anbieter auf der Route Bergen-Kirkenes.