Die noch immer sehr junge Online-Auktionsbörse VesselBid kommt immer besser im Markt an, sagte Co-Initiator Clemens Toepfer gestern auf dem 22. HANSA-Forum »Schifffahrt | Finanzierung«. Er geht davon aus, »dass in fünf Jahren bis 30% der Schiffsverkäufe über Online-Bidding verkauft werden«.<[ds_preview]/strong>
Als Vorteile von VesselBid nannte der Geschäftsführer vom Hamburger Makler Toepfer Transport »Unabhängigkeit, Transparenz und Verlässlichkeit«. Man könne den Prozess komplett online erledigen, inklusive Transfer von Dokumenten, Spezifika, Beschreibungen, Inspektionsberichten, Marktinformationen und Virtual-Reality-Besichtigungen. Gebote werden online abgegeben, »so gibt es Transparenz für Käufer und Verkäufer«, so Toepfer. Die Identität des Käufers bzw. des Interessenten bleibt bis Vertragsabschluss anonym. »Die gleichen Informationen zum Pricing sind für alle Beteiligten einsehbar«, erläuterte er, auch Makler könnten für ihre Käufer-Kunden auftreten.
So ehrgeizig und innovativ das gesamte Projekt ist, fehlt bislang der »ganz große« Durchbruch in der Branche. Dem Vernehmen nach ist doch sehr viel Überzeugungsarbeit nötig, um die Akteure der Schifffahrt zu diesem neuen Verfahren zu bringen.
Zwei Schiffe versteigert
Bislang sind zwei Schiffe auf der neuen Online-Auktionsplattform versteigert worden, der zehn Jahre alte Bulker »Tschaikowsky« (58.000 tdw) wurde für 14 Mio. $ an A.O. Schifffahrt von Alexander Oetker, das Containerschiff »Buxharmony« für 14 Mio. $ an SITC verkauft (als Bankenverkauf der finanzierenden NordLB).
Beim zweiten Verkauf und abweichend zur ersten Online-Transaktion hatte VesselBid die Plattform für den Schiffsmanager und seine Makler geöffnet, die den Verkauf und die Vertragsverhandlungen dann aus ihren eigenen Büros abgewickelt hätten.
VesselBid ist angetreten, als eine von Banken und Reedern unabhängige Online-Plattform Schiffsverkäufe für alle Beteiligten transparent zu machen und eine offene Preisgestaltung zu ermöglichen. Die Gebote sind für alle sichtbar, die Identität der Bieter bleibt hingegen verborgen. Den Zuschlag erhält am Ende der Meistbietende. Auch wenn sich das Verkaufsvolumen bislang noch in Grenzen hält, zeigten sich die Beteiligten bislang durchaus zufrieden, unter anderem auch die NordLB.
VesselBid setzt auf die Technologie der NetBid AG, die seit vielen Jahren eine Online-Plattform für Maschinen und Anlagen betreibt. »Der Markt erkennt immer mehr die Vorteile unserer Bieterplattform«, sagt Clemens Fritzen, CEO von NetBid. Die NetBid AG gehört zur Hamburger Angermann-Gruppe.
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