Die Ratingagentur Moody’s hat eine neue Bewertung des dänischen Maersk-Konzern vorgenommen.
Das Rating wurde von Baa2 auf Baa3 herab gestuft, teilte Moody’s mit. Laut eigener Definition bedeutet die Bewertungen im »Baa«-Segment: Einstufung mit mittelgroßem/ mittlerem Kreditrisiko[ds_preview], können bestimmte spekulative Merkmale aufweisen«. Der Ausblick wurde wird mit »stabil« bewertet. Damit sei die im August 2017 begonnene Überprüfung der Ratings von Maersk abgeschlossen.
»Die Herabstufung spiegelt unsere Erwartung wider, dass Maersk mit erhöhten Markt- und Durchführungsrisiken konfrontiert sein wird und daher mit einer höheren Leverage operiert, als es einem Baa2-Rating für ein Unternehmen in einem so volatilen und zyklischen Geschäft wie der Containerschifffahrt entspricht«, sagte Maria Maslovsky, Moody’s Vice President – Senior Analyst und Lead Analyst für Maersk. »Wir anerkennen jedoch die führende Position von Maersk als Linien- und Containerterminalbetreiber sowie die Strategie, sich vertikal in das Logistikgeschäft zu integrieren und seinen Kunden einen Mehrwert zu bieten.« Darüber hinaus sehe man die »signifikante finanzielle Flexibilität durch die Aktien von Total S.A. im Wert von rund 5 Mrd. $ positiv«, die es Maersk ermögliche, die Transformation fortzusetzen und gleichzeitig die Bilanz zu schützen.
Positive Signale
Moody’s geht davon aus, dass Maersk aufgrund der führenden Position des Unternehmens in der Containerschifffahrt und den Terminals sowie der erfolgreichen Integrationsanstrengungen in Bezug auf die Reederei Hamburg Süd im Leverage-Bereich von 3,0x-3,5x bleiben kann. Basis dieser Bewertung ist unter anderem die Ankündigung der Dänen, das Volumen der Synergien um mindestens 100 bis 150 Mio. $ gegenüber der ursprünglichen Prognose zu übertreffen.
Als Grund für Herabstufung werden unter anderem erhebliche Risiken für die Containerschifffahrt genannt. Da das allgemeine Wirtschaftswachstum 2019 weltweit voraussichtlich weniger robust sein wird als 2018 (2,9% gegenüber 3,3% nach Moody‘s Schätzungen), dürfte auch der Welthandel, der wichtigste Nachfragemotor der Containerschifffahrt, unter Druck geraten. Dieser Trend werde durch die Handelskonflikte zwischen den USA und China noch verstärkt, »obwohl es in jüngster Zeit Anzeichen dafür gibt, dass ein Handelskrieg vermieden werden kann«.
Während das Angebot an Neubauten im Jahr 2019 aufgrund einer mehrjährigen Zurückhaltung voraussichtlich niedrig sein werde, könnte die schwache Nachfrage die Frachtraten und Erträge belasten. Auch höhere Bunkerkosten und Das »Sulphur Cap 2020« werden explizit aufgeführt.
Als wesentlich stabiler wird das Terminalgeschäft betrachtet, das fast 20% des EBITDA von Maersk ausmacht, die erheblichen Investitionen in Terminals würden Maersk von seinen Mitbewerbern abheben. Im Liniengeschäft wird als positiv bewertet, dass der Konzern von einer »exzellenten Liquidität« profitiert. Das Unternehmen verfüge kontinuierlich über eine Liquiditätsreserve von 10 Mrd. $ oder mehr, die sich aus 3,3 Mrd. $ an Barmitteln und nicht in Anspruch genommenen Kreditlinien zusammensetzt. »Maersks Schuldenlaufzeiten und Investitionen im Jahr 2019 dürften niedrig sein: mit rund 3,0 Mrd. $ bzw. knapp 2,0 Mrd. $«, so die Ratingagentur.
Der stabile Rating-Ausblick spiegele die Erwartung wider, dass Maersk die Abspaltung von Maersk Drilling erfolgreich abschließen und die Erlöse aus der Finanzierung dieses Geschäfts für die Schuldenreduzierung verwenden wird. Moody’s erwartet auch, dass Maersk die Verwendung der Erlöse aus den Aktien der Total S.A. »vorsichtig ausbalancieren« wird, um die Bilanz zu stärken.