Die Sustainable Shipping Initiative gab heute den Start der Online-Plattform der Ship Recycling Transparency Initiative (SRTI) bekannt. Führende Reedereien wie Maersk und Hapag-Lloyd, Investoren, Banken, Versicherer, Ladungseigner und andere Stakeholder wollen sich hier austauschen und veran[ds_preview]twortungsbewusste Praktiken vorantreiben.
Der Start der Plattform erfolgt neun Monate nach der ersten Ankündigung einer Gruppe von Reedereien. Zu den Gründungsmitgliedern gehören unter anderem die Reederei The China Navigation Company, Hapag-Lloyd, A.P. Moeller-Maersk, Norden, Stolt Tankers und Wallenius Wilhelmsen. Aus dem Finanzbereich beteiligen sich GES, Nykredit und Standard Chartered Bank, außerdem ist die Klassifikationsgesellschaft Lloyd’s Register an Bord.
Gemeinsam wollen die Akteure die durch mehr Transparenz entstehenden Markttreiber nutzen, um zu einer verantwortungsvollen Verschrottungspraxis für Schiffe zu gelangen. Durch den Transparenzanspruch werde die Schifffahrt verpflichtet und die Messlatte für die derzeitige Praxis und die Schaffung eines fairen Wettbewerbs zwischen den Reedern höher gelegt, heißt es.
Im Jahr 2017 wurden laut der NGO Shipbreaking Platform 835 Schiffe aus einer Weltflotte von 50.000 Schiffen recycelt. Trotz den bekannten Risiken des Schiffsrecyclings gibt es derzeit keine globale Regelung, was zu einem breiten Spektrum von Praktiken mit negativen sozialen und ökologischen Folgen bis hin zu verantwortungsvolle Schiffsrecyclingmrozessen führt. Darauf will die Initiative nun ein Schlaglicht werfen.
Erwartung an Unternehmen nimmt zu
Mit der Transparenz über die Richtlinien und Praktiken der Reedereien für das Schiffsrecycling werde es den Interessengruppen der Branche – einschließlich der Verlader, Kreditgeber, Investoren und Versicherer – ermöglicht, fundierte Entscheidungen zu treffen. »Die Bedeutung solcher Entscheidungen nimmt mit der wachsenden Erwartung zu, dass die
Unternehmen, die Verantwortung für ihre Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette übernehmen. Verantwortungsbewusstes Schiffsrecycling ist gut für den Markenwert, den Schutz der Reputation und gut für das Geschäft und ist der Schlüssel zur Anerkennung als
eine verantwortungsbewusste und nachhaltige Branche«, so die Initiatoren.
Die SRTI-Plattform soll dabei weder Standard noch Rating-Tool sein, sondern den Reedereien eine Möglichkiet bieten, um relevante Informationen über das Recycling von Schiffen offen zu legen. Die bereitgestellten Informationen dürfen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Plattform schafft eine Verpflichtung für Stakeholder, sie sowohl für fundiertere Entscheidungen zu nutzen, als auch auf mehr Transparenz zu drängen.
»Wissen ist Macht, und mit Wissen kommt Verantwortung«
Die SRTI ist bei der Sustainable Shipping Initiative (SSI) beheimatet. Deren Mitglieder sind Führungskräfte von Charterern, Reedern und Werften, Häfen und Hafenbetreibern, Banken, Schiffsfinanzierungen und Versicherungen, Klassifikationsgesellschaften und Technologieunternehmen.
»Wir sind sehr stolz darauf, diese Woche die SRTI-Site zu starten. Bei der SSI sehen wir ein verantwortliches Schifsrecycling als ein kritisches Thema, das durch intelligente Interventionen wie z.B. die Erhöhung der Transparenz angegangen werden muss.«, erklärt die SSI-Ko-Vorsitzende Stephanie Draper. »Die SRTI ist eine Gelegenheit für Reeder, Ladungseigner, Investoren und andere, um gemeinsam Transparenz zu fordern und dadurch bessere Standards zu schaffen. Wir sind der Meinung, dass die Industrie führend sein kann, indem sie entlang der gesamten Lieferkette daran arbeitet, sich selbst zu verändern, und es ist großartig, dieses positive Beispiel dafür zu gestalten.«
Andrew Stephens, Executive Director der SSI, sagt: »Die SRTI ist insofern einzigartig, als sie ein positives Bild vermittelt und beleuchtet, was im Sinne eines verantwortungsvollen Schiffsrecyclings tatsächlich möglich ist. Wir haben gesehen, was die Transparenz in anderen Bereichen bewirkt hat, was in einigen Fällen zu einer sofortigen und unmittelbare Folge hat. Wissen ist Macht, und mit Wissen kommt Verantwortung. Wenn die Unternehmen transparent mit ihrem Ansatz für das Schiffsrecycling umgehen, können wir bessere Politik, Praktiken und Leistungen unterstützen.« Mit den Informationen, die über die SRTI-Online-Plattform offengelegt werden, könnten Investoren und Frachteigentümer das Reputations- und Markenrisiko reduzieren und verantwortung für ihre Lieferkette übernehmen.