Die dänische Werft Hvide Sande hat das auf Antriebe und Automatisierung spezialisierte Unternehmen Baumüller mit der Lieferung eines hybriden Antriebssystems für eine neue Fähre beauftragt.
Die hybride Auto- und Personenfähre werde gemeinsam mit der Werft gebaut, teilte Baumüller[ds_preview] mit. Ab Herbst kommenden Jahres soll das Schiff der Fährgesellschaft ÆrøXpressen auf einer neuen Verbindung zwischen den Häfen Ærø und Rudkøbing eingesetzt werden und bis zu 32 Pkw und 196 Passagiere befördern.
»Skandinavien ist der größte Schiffsmarkt in Europa mit vielen Fährverbindungen und erfährt aktuell einen starken Trend hin zu ökologischen Lösungen. Wir tragen auf dem Wasser mit unserer hybriden Fähre zum umweltfreundlichen Verkehr bei«, sagt Martin Larsen, Senior Project Manager, Hvide Sande. Mit Baumüller habe man einen kompetenten und professionellen Partner für Antrieb und Energieerzeugung gefunden.
Die neue Fähre ist eine dieselelektrische Hybridlösung: Elektromotoren treiben sie an, nur zur Stromerzeugung sind noch Dieselaggregate an Bord. Alternativ kann sie auch batteriebetrieben fahren. Innerhalb der Häfen läuft das Schiff vollelektrisch. Der moderne Hybrid-Antrieb reduziere Kraftstoffbedarf und Emissionen signifikant, heißt es.
Überfahrt dauert 45 Minuten
Der Neubau bringt es auf eine Höchstgeschwindigkeit von 11 kn. Die Überquerungszeit zwischen den Häfen Ærø und Rudkøbing werde somit ca. 45 Minuten betragen, so Baumüller. Außerdem soll das hybride Antriebskonzept für eine gute Manövrierfähigkeit und geringe Vibrationen sorgen.
Baumüller liefert das gesamt hybride System für den Neubau. Das deutsche Unternehmen übernimmt das Engineering für Antrieb und Energieerzeugung: Elektro-Maschine des Dieselgenerators, Antriebe für Propeller und Bugstrahlruder, Energieverteilungssystem und Bordnetzspannungserzeugung. Zum Einsatz kommen speziell auf die Bedürfnisse des Schiffes entwickelte Komponenten.
Das Unternehmen hat in diesem Jahr bereits eine hybride Fähre in Deutschland und eine vollelektrische Fähre in Asien ausgerüstet und hat nach eigenen Angaben auch 2019 weitere Systeme für Arbeitsschiffe im Auftragsbestand.