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MSC steht vor dem Einstieg bei der italienischen Messina-Gruppe. Geplant ist die Übernahme von 49% der Anteile an dem hochverschuldeten Unternehmen.

Messina hat Verbindlichkeiten in Höhe von 450 Mio. €. Kurz vor Weihnachten war mit den Gläubigern unter der Führung der Bank Carige[ds_preview] eine Vereinbarung über eine Refinanzierung getroffen worden. Diese sind an acht ConRo-Schiffe gekoppelt (44.500 tdw / 2.920 TEU), die von 2011 bis 2015 auf den Werften DSME und STX in Südkorea gebaut worden waren.

MSC zahlt 25 Mio. € für die Übernahme der Minderheitsbeteiligung von 49%, während die Familie Messina selbst weitere 5 Mio. € einbringen soll. Die Gespräche liefen bereits seit Januar 2017, heißt es. Der Abschluss der Transaktion wird für die erste Jahreshälfte 2019 nach der endgültigen Genehmigung durch die Kartellbehörden erwartet.

Vier der acht Schiffe der Genueser Reederei wechseln dabei in ein neues Unternehmen, woran MSC wiederum 52% der Anteile halten wird. Mit der »Jolly Cobalto« und »Jolly Titanio« waren ab April vergangenen Jahres von der Nr. 2 in der globalen Linienschifffahrt zunächst für einen neu aufgelegten RoRo-Dienst im Mittelmeer eingechartert worden und wechselten später in einen Afrika-Dienst. Ignazio Messina bleibt Eigentümer der verbleibenden vier Schiffe und der Anteile an den Hafenterminals.

Die bislang eher dürftigen RoRo-Aktivitäten von MSC könnten durch den Einstieg beim Spezialisten Messina einen Schub bekommen. Gemeinsam stünden die Chancen wohl nicht schlecht, das Liniennetz für rollende Ladung im Fahrtgebiet zwischen Mittelmeer, Afrika, Rotem Meer und Mittlerem deutlich auszubauen. Die neue Beteiligung könnte den Weg für gemeinsame Liniendienste zwischen den Sektoren Med und Afrika, Rotes Meer und Mittlerer Osten ebnen, in denen Messina derzeit tätig ist.

Die Vereinbarung zwischen Bank, MSC und Messina sieht zudem eine schrittweise Rückzahlung des Kapitals im Rahmen eines Sanierungsplans vor, der an eine Erholung des Marktes und steigende operativen Margen der Reederei verbunden ist. Die Rückzahlungen an die Banca Carige werden auf den Zeitraum zwischen 2019 und 2032 verteilt, bei den anderen Banken wurde ein fünfjähriger Aufschub auf die ursprünglich vereinbarten Fälligkeiten gewährt.