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Die Luxusreederei Sea Dream Yacht Club hat erstmals einen Neubau bestellt. Der Auftrag ging an die niederländische Damen-Gruppe, die in Rumänien bauen lässt.

Unter dem Projektnamen »Global Yachting« umfasst das neue Projekt u.a. einen 220 Passagiere fassenden Neubau im 6-Sterne-S[ds_preview]egment sowie die Erweiterung der Fahrtgebiete weltweit. So soll schon im September 2021 das yachtähnliche Kreuzfahrtschiff unter dem Namen »SeaDream Innovation« erstmals in See stechen. Der 155 m lange Neubau wird dabei unter anderem mit einem eigenen Helikopter und einem Wasserflugzeug ausgestattet. Zudem wird das Schiff über drei Marinas mit Zodiacs, Kajaks und Jetskis verfügen. Der Neubau mit einer Vermessung von 15.600 GT und der Eisklasse PC6 wird komplett auf der Damen Shipyards Romania in Mangalia produziert.

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Quelle: Damen

Damit wird die aktuelle Flotte von zwei, mittlerweile 35 Jahre alten Schiffen auf drei Schiffe erweitert. Die Reederei will mit dem neuen Schiff sieben Kontinente mit über 200 Häfen in 49 Ländern befahren. Dazu gehören unter anderem Reiseziele wie Spitzbergen, die Nordwestpassage, Japan, Neuseeland, die Fidschi-Inseln oder das Great Barrier Reef vor Australien.

»Dieses Projekt ist seit vielen Jahren ein Traum von mir«, sagte der Norweger Atle Brynestad, Inhaber, Chairman und CEO von Sea Dream.

Die Mega-Yacht für SeaDream wird komplett auf der Mangalia-Werft von Damen gebaut und ausgestattet, einschließlich des Innenbereichs, wie die Werft jetzt mitteilte. Baubeginn ist bereits im Oktober dieses Jahres, der Liefertermin ist für September 2021 geplant. Weitere technische Details zu dem Neubau wurden bislang noch nicht mitgeteilt.

Brynestad ist kein Unbekannter in der internationalen Kreuzfahrtwelt. Er hatte 1986 mit Geschäftspartnern die Luxus-Kreuzfahrtreederei Seabourn Cruise Line gegründet, die er später an die britische Cunard Line veräußerte und die heute Bestandteil des Carnival-Kreuzfahrtkonzerns ist.

Derzeit werden bei Seadream die beiden 105 Meter langen Schwesterschiffe „Seadream I“ und „Seadream II“ eingesetzt – vor 34 bzw. 35 Jahren in Finnland als »Sea Goddess I« und »Sea Goddess II« für die K/S A/S Norske Cruise erbaut.

Damen baut an der Schwarzmeerküste

Damen Shipyards Mangalia liegt an der Schwarzmeerküste Rumäniens und ist ein Joint Venture zwischen Damen und der rumänischen Regierung. Damen ist für die operative Verwaltung der Werft verantwortlich. Mangalia ist dabei die größte Werft im Damen-Portfolio.

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Die Werft in Mangalia gehört jetzt zur Damen-Gruppe (Foto: Damen)

Durch die Integration der Werft in die niederländische Damen-Werftengruppe bietet sich damit die Möglichkeit, größere und komplexere Schiffe zu bauen und umzubauen, als dies bisher in der Damen-Gruppe möglich war, hieß es bei der Übernahme. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf RoPax- Fähren, Kreuzfahrtschiffe aber auch Offshore-Schiffe und Offshore-Anlagen. Die Werft befindet sich auf einem einzigen Gelände und verfügt über drei, bis zu 60 m breite Trockendocks für Neubau- und Reparaturprojekte.

Die Werft war ursprünglich als 2 Mai Mangalia Shipyard bekannt und begann 1976 mit dem Schiffsneubau. 1997 übernahm die Daewoo-Mangalia Heavy Industries SA die Kontrolle über die Werft und konzentrierte sich auf den Bau großer Containerschiffe, Massengutfrachter und Tanker. Auch Schiffsrümpfe für andere europäische Werften wurden hier produziert. So ließ hier die Bremerhavener SSW-Werft in den Jahren 2002/2003 drei Kaskos für die Hamburger Reederei E.R. Schiffahrt fertigen, die dann zum Ausbau nach Bremerhaven geschleppt wurden. Ende 2017 übernahm Damen dann die Beteiligung von Daewoo und übernahm im Sommer 2018 die operative Kontrolle. (CE)