Print Friendly, PDF & Email

Das Columbus Cruise Center Bremerhaven (CCCB) ist ein wichtiger finanzieller und touristischer Faktor für die Seestadt. Doch in Zukunft dürften Ausbauarbeiten fällig werden.

Das meint zumindest das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) in einer jetzt veröffentlichten Studie, die im Auftrag von bremenports, der Ha[ds_preview]ndelskammer und dem Magistrat der Stadt erstellt wurde.

Auch in Zukunft eröffne die Entwicklung auf dem Kreuzfahrtmarkt Bremerhaven erhebliche wirtschaftliche Chancen. »Angesichts des Wachstums der Schiffe, die Bremerhaven absehbar in den nächsten Jahren anlaufen werden, besteht allerdings die Sorge, dass das CCCB-Terminal in seiner jetzigen Form an Kapazitätsgrenzen stößt, insbesondere was das reibungslose Check-In der Passagiere anbelangt«, heißt es in der Studie.

Engpässe im Verkehr

Die Gutachter schlagen deshalb vor, die Check-In Fläche um etwa ein Drittel der Quadratmeterzahl zu vergrößern. Bereits heute, so das ISL, sei bei den Anläufen von Schiffen mit Kapazitäten für mehr als 2.500 Passagiere keine gleichzeitige Abfertigung von kleinen Schiffen mehr möglich. Aber auch die Flächen für die Gepäckausgabe und der Wartebereich für das Boarding können ebenso wie die PWK-Parkflächen absehbar zum Engpass werden.

Scheer Bremerhaven Cruise CCCB
Das Kreuzfahrtterminal CCCB (»Columbus Cruise Center Bremerhaven«) in Bremerhaven (Foto: Scheer)

Zwei weitere Herausforderungen seien die Verkehrsengpässe am Hauptbahnhof sowie unmittelbar um das Terminal herum, die bereits heute von Dienstleistern des Kreuzfahrtbetriebs als solche wahrgenommen werden.

In der Zusammenfassung geben die Gutachter die »deutliche Empfehlung«, gezielt nach Möglichkeiten zu suchen, um aus dem erheblichen wirtschaftlichen Potenzial, das die wachsende Anzahl Passagiere auch künftig nach Bremerhaven bringen wird, einen noch größeren Nutzen für den Standort Bremerhaven zu generieren.

Oberbürgermeister Melf Grantz sieht sich durch die Resultate der Studie bestätigt: »Der Magistrat der Stadt Bremerhaven hat früh die enormen Potentiale für die touristische Entwicklung erkannt, die der Kreuzfahrttourismus für Bremerhaven besitzt. Mein Anliegen war es, auch gegen manchen Widerstand, diese Potentiale zu heben. Mit der jetzt vorliegenden Studie liegen nun solide Grundlagen vor, auf deren Basis dieser wachsende Markt für Bremerhaven nutzbar gemacht werden kann. Diese Chancen sollten wir ergreifen.«

Präses Janina Maharens–Hashagen stimmte zu: »Damit Bremerhaven in Zukunft noch mehr vom Kreuzfahrttourismus profitieren kann, muss weiteres Wachstum sichergestellt werden. Hierfür ist ein Kapazitätsausbau des Kreuzfahrtterminals unausweichlich.«

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe sagte: »Die Studie gibt die klare Empfehlung, die bestehende Terminalstruktur deutlich zu verbessern. Dies bestätigt unsere Planungen, mit einem neuen Multifunktionsbau die Bedingungen für das CCCB weiter zu verbessern und zugleich die Columbushalbinsel konzeptionell weiter zu entwickeln.«

Hohe Wertschöpfung

In den vergangenen Jahren war das Geschäft mit der Kreuzfahrt eine Erfolgsgeschichte für die Stadt. 2018 wurden mehr als 230.000 Passagiere abgefertigt. Bremerhaven habe Anteile in dem dynamisch wachsenden deutschen Markt gewonnen.

Laut der Studie hat der Kreuzfahrtbetrieb einen Umsatz von knapp 15 Mio. € direkt in die Kassen Bremerhavener Unternehmen gespült: Hotels, Restaurants, den touristischen Attraktionen und dem Einzelhandel. Aus den etwa 14,7 Mio. € Umsatz, den die Passagiere, die Gäste des Terminals und nicht zuletzt auch die Reedereien selbst im Jahr 2018 in die Stadt Bremerhaven gebracht haben, entstand demnach eine Wertschöpfung von  9,3 Mio. € für den Standort.