Die MPP-Reederei BBC Chartering holt Ulrich Ulrichs als neuen Chief Commercial Officer (CCO), später soll er Nachfolger von Svend Andersen als CEO werden.[ds_preview]
Ulrichs werde die globale Entwicklung der Gruppe leiten und das bestehende Managementteam ergänzen, teilte BBC Chartering mit. Im Rahmen der Nachfolgeplanung der Gruppe soll Ulrichs nach einer Übergangsphase die Rolle des CEO von Svend Andersen übernehmen, wenn dieser in den Ruhestand wechselt.
Ulrichs sei ein erfahrener Branchenkenner »mit einer nachgewiesenen Geschichte in der internationalen Schifffahrt und der Fähigkeit, Familienunternehmen zu führen und zu entwickeln«, heißt es bei BBC Chartering. Während seiner 20-jährigen Tätigkeit in der Schifffahrt war Ulrichs für AAL und Rickmers in verschiedenen Managementpositionen tätig, zuletzt als CEO der Rickmers Line. Bei der Übernahme durch Zeaborn war Ulrichs zunächst in die Dienste der Bremer gewechselt, bevor er im Oktober vergangenen Jahres »auf eigenen Wunsch« das Unternehmen verlassen hatte. Jetzt geht er nach Leer.
»Wir freuen uns sehr, Herrn Ulrichs in unserem Team zu begrüßen«, sagen Roelf Briese und Svend Andersen von BBC Chartering. »Dies ist ein wichtiger Schritt, um BBC Chartering als leistungsstärksten globalen Projekt-Carrier weiter zu stärken.«
BBC Chartering, 1997 in Bremen als Joint Venture von Roelf Briese und Bruno Bischof gegründet und später nach Leer verlagert, ist unter Führung von Svend Andersen als CEO zum global führenden Anbieter im Schwergut- und Projektladungsbereich geworden.
Zu BBC kam Andersen über die Bremer Reederei Bruno Bischoff, bei der er seit 1996 tätig war. Zuvor arbeitete der Däne für den Projekt-Carrier Intermarine – zuerst in New Orleans, dann in Hamburg. In seiner Heimat hatte sich der 1956 in Odense geborene Andersen vorher mit zwei Befrachtungsfirmen (S.A. Shipping und Copenship A.S.) selbständig gemacht und auf das Tramp-Projekt-Geschäft (»Parceling«) spezialisiert.
Das jüngste Ranking von Dynamar wies die Leeraner mit einer Flotte von 144 eingecharterten MPP-Schiffen klar auf Platz 1 vor Cosco aus (siehe Tabelle). Auch bei der Tonnage hat BBC Chartering mit 1,84 Mio. tdw die Nase vorn, allerdings nur hauchdünn vor Cosco mit 1,82 Mio. tdw. Rund 400 Experten arbeiten in 33 Büros weltweit.
Der heute 74-jährige Reeder Roelf Briese hatte vor drei Jahren schon einmal versucht, eine Nachfolgeregelung zu treffen. Im Sommer 2016 hatte er Lucius Bunk, den geschäftsführenden Gesellschafter der Hamburger MPP-Reederei Auerbach Schifffahrt, als COO zur Reederei Briese nach Leer geholt, die 1984 gegründet wurde und Schiffe besitzt und bereedert. Im Gegenzug war Briese als Gesellschafter bei Auerbach eingestiegen. Nach nur 13 Monaten hatten sich die Wege der beiden allerdings im September 2017 wieder getrennt – wegen unterschiedlicher Auffassungen über den künftigen Kurs der Reederei, wie es damals hieß. Die Reederei Briese wird heute von Frank Dreyer und Wilke Briese geführt.
Zeaborn hat eine Reihe von Führungskräften aus den zuvor übernommenen Unternehmen wieder abgeben müssen. Vor Ulrichs (Rickmers Line) war auch Nils Aden als CEO der Shipmanagement-Sparte gegangen, bevor zu Jahresbeginn als CEO von V.Ships in Hamburg ernannt wurde. Ebenfalls ausgeschieden ist Isabelle Rickmers, Managing Director sowohl bei E.R. Schiffahrt als auch später bei Zeaborn.