Nachdem bereits in den vergangenen Jahren Kürzungen vorgenommen werden mussten, setzt die dänische Bulk- und RoRo-Reederei Clipper ihren Konsolidierungskurs fort.[ds_preview] Jetzt betrifft es das Bulk-Geschäft.
Clipper Bulk, Betreiber von Handysize- und Supramax-Schiffen, kündigte jetzt eine Reihe von Maßnahmen an, die als »Initiativen zur Stärkung seiner Geschäftsplattform in einem weiterhin schwachen Markt« beschrieben werden. Ein genauerer Blick offenbart den Schrumpfkurs: Zu den Initiativen gehören »Vereinbarungen zur Stärkung der Finanzlage des Unternehmens, der Abbau von Organisation und Büronetzwerk, andere Kosteneinsparungen, Änderungen im Senior Management sowie eine fokussiertere Marktbearbeitung«.
»Wir wurden durch den steilen, unerwarteten Marktrückgang herausgefordert. Heute unternehmen wir die notwendigen Schritte, um auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen rentablen Bulk-Betrieb zu betreiben. Wir schaffen eine Plattform, die es uns ermöglicht, die Stärken von Clipper in verschiedenen Branchen und Regionen voll auszuschöpfen«, sagte Clipper-CEO Peter Norborg.
Im Rahmen der Reorganisation soll Clipper Bulk zusätzliches Betriebskapital zur Verfügung gestellt werden, so dass man proaktiver auf die Märkte eingehen könne. Clipper Bulk betreibt derzeit rund 80 Schiffe, darunter Tonnage, die von zwei von Clipper Bulk verwalteten Pools betrieben wird: Der Clipper Handy Pool (28-38.000 dwt) und der Clipper Ultra Pool (64.000 dwt).
Konkret werden bei Clipper Bulk rund 40 von 140 Arbeitsplätzen an Land abgebaut, 12 in Houston, Hongkong, Tokio und Nassau und die restlichen am Hauptsitz in Kopenhagen. Das Büro in Tokio wird geschlossen, während die Aufgaben des Büros in Nassau auf die lokale Vertretung der Eigentümer übertragen werden, so dass Clipper Bulk sein Geschäft vollständig auf die drei Hubs Kopenhagen, Houston und Hongkong konzentrieren will, unterstützt durch ein lokales Büro in Barranquilla, Kolumbien.
Es ist nicht die erste Konsolidierungsrunde für Clipper. Im vergangenen Jahr hatte man sich mit dem Verkauf der Reederei Danish Ferries aus der Fährschifffahrt verabschiedet. Zudem war bereits ein Jahr zuvor die Schließung von fünf Standorten angekündigt worden. Seinerzeit stand die Flotte noch bei 130 Schiffen.
»Wir bedauern zwar zutiefst die Auswirkungen auf kompetente und loyale Mitarbeiter, aber der Personalabbau ist unerlässlich, um Kosten und Strukturen an die aktuellen Marktbedingungen anzupassen. Wir werden unser Bestes tun, um die Betroffenen zu unterstützen«, so Norborg weiter.
Auch im Management gibt es Veränderungen. Das neue Senior-Management besteht aus Peter Norborg (CEO), Amrit Peter Kalsi (COO, Head of Chartering & Operations), Thomas Martinussen (Head of Legal), Britt Jørgensen (Head of HR & Comms) und Anders Bruun (Head of Business Development). Ein Leiter des Bereichs Finance & Accounting soll später ernannt werden.
Ausgebaut werden sollen die Nischengeschäfte wie Clipper Steel, Compass Rose (Joint Venture mit einem kolumbianischen Düngemittelhersteller), China Parcel, Brazil Steel (verbunden mit Clipper Steel). »Es gibt Routen, Geschäfte und Regionen, in denen wir unbedingt unser Geschäft und unsere Flotte ausbauen wollen. Im Hinblick auf den Gesamtmarkt werden wir eher opportunistisch vorgehen und nur solche Frachten und Kunden verfolgen, die eine angemessene Rentabilität bieten«, sagte Norborg.