Die Bremer Reederei D. Oltmann Reederei steigt in den regen Secondhand-Markt ein. Sie hat das Post-Panamax-Schiff »Guang Dong Bridge« (5.624 TEU) erworben.[ds_preview]

Verkäufer ist der bisherige Eigentümer Shunzan Kaiun aus Japan. Maklerberichten zufolge lag de Preis zwischen 13 Mio. und 14 Mio. $. Der Frachter ist derzeit von der Linienreederei ONE für einen Dienst zwischen Fernost und dem Roten Meer eingechartert.

Die Flotte von D. Oltmann zählte zuvor sechs Containerschiffe von 4.100 TEU bis 7.000 TEU, gebaut zwischen 2001 und 2012. Bei dem Neuzugang habe man die Gelegenheit genutzt, zu einem »günstigen Preis« zuzukaufen, sagt Geschäftsführer Dirk-Olaf Rogge. Aktuell wird das Schiff von WeselmannValue mit 14,2 Mio. $ bewertet. Finanziert worden sei das Schiff mit eigenem Kapital ohne Finanzierung.

Die D. Oltmann Reederei, gegründet 1871 in Brake als Makler und Linienagent, weicht damit von der früheren Strategie ab, Schiffe selbst zu bestellen und zu betreiben. Für solche Projekte sei derzeit keine Finanzierung zu bekommen, sagt Rogge. Also sehe man sich weiter auf dem Markt nach geeigneter Secondhand-Tonnag um, um sukzessiv »abgängige« Schiffe aus der Flotte zu ersetzen. Mit 18 Jahren ist die »MSC England« die derzeit älteste Einheit im Bestand. Trotz der relativ kleinen Zahl an Schiffen sei die Reederei gut aufgestellt. Wichtig sei, dass der »cash flow« stimme, »wir zählen nicht die Schiffe«, so Rogge.

Die »Guang Dong Bridge« war ursprünglich für die japanische K-Linie von Hyundai Heavy Industries in Südkorea gebaut und 2006 ausgeliefert worden. Bei einer Länge von 285 m hat sie eine Tragfähigkeit von 71.283 tdw und ist mit 550 Kühlcontainern ausgestattet. Sie war Teil der Hyundai-»Serie 5.600« mit insgesamt zwölf Schiffen. Vier davon werden noch immer von der K-Linie oder japanischen Interessen kontrolliert und von ONE betrieben.


Foto: Alfvanbeem / Wikipedia