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Die dänische RoRo-Reederei DFDS ist mit einer gemischten Bilanz in das neue Jahr gestartet. Die Zeichen stehen allerdings auf Expansion, neue Schiffe werden gekauft.[ds_preview]

Mit dem schwedischen Papierhersteller Stora Enso wurde jetzt ein Vertrag zum Transport von jährlich 700.000 t Papier unterzeichnet. Dabei geht es um eine neue Route zwischen Göteborg und Zeebrugge in Belgien.

SOL setzt die »Schieborg« zwischen Göteborg und Zeebrügge ein
Die »Schieborg« fuhr auch schon für SOL nach Göteborg (Foto: SOL)

Der Vertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren mit einer Option auf weitere drei Jahre, wie heute mitgeteilt wurde.

Um die nötigen Kapazitäten bereitstellen zu können, baut DFDS die Flotte weiter aus. Erst kürzlich wurde mit der »Ephesus Seaways« der erste Neubau einer Rekord-Serie getauft. Insgesamt sechs Einheiten mit je 6.700 Lademetern waren in China bestellt worden. Doch mit dem neuen Vertrag sahen sich die Verantwortlichen in Kopenhagen offenbar gezwungen, auch kurzfristig aktiv zu werden. Denn wie heute ebenfalls bestätigt wurde, kauft DFDS zwei gebrauchte Frachtfähren der niederländischen Reederei Wagenborg: die »Slingeborg« und »Schieborg«.

DFDS, U.N. Roro
Der erste Neubau der Rekordserie: die »Ephesus Seaways« (© DFDS)

Der Kaufpreis wird mit umgerechnet rund 36,1 Mio. € angegeben. Die mit 21.000 GT vermessenen Schiffe waren im Jahr 2000 von der Flender-Werft abgeliefert worden.

Auf der neuen Strecke wird neben »Slingeborg« und »Schieborg« ein weiteres, nicht genanntes Schiff eingesetzt. Es wird von der bestehenden DFDS-Strecke zwischen Göteborg und Gent abgezogen, wo derzeit vier Frachtfähren im Einsatz sind. Die neue Linie soll Mitte Juni 2019 starten und im Jahr 2020 einen Umsatz von über 300 Mio. DKK (40 Mio. €) erreichen.

DFDS, Smedegaard, Carlsen
Niels Smedegaard (re). und Torben Carlsen (© DFDS)

Die Investitionen von DFDS – deren CEO Smedegaard kürzlich seinen Rücktritt angekündigt hatte – werden 2019 nun voraussichtlich rund 2,8 Mrd. DKK (380 Mio. €) erreichen. Bisher war man von 2,5 Mrd. DKK ausgegangen. Am Ausblick für Umsatz und Gewinn im Gesamtjahr soll die Transaktion nichts ändern, heißt es in der Mitteilung weiter, die Erlöse sollen aber um 10-12% zulegen.

Weniger Gewinn

Kurz vor der Bekanntgabe der Expansion hatte DFDS zudem die Bilanz für das erste Quartal veröffentlicht. Demnach konnten Umsatz und EBITDA gesteigert werden: um 11% auf 3,9 Mrd. DKK (530 Mio. €) beziehungsweise um 13% auf 677 Mio. DKK (91 Mio. €). Begründet wird das Wachstum vor allem mit den neuen Aktivitäten im Mittelmeer, einem guten Nordsee-Geschäft sowie dem erwarteten »Brexit«, der zu einem Aufbau der Lagerbestände in Großbritannien führe.

Im Ostsee-Geschäft gab es allerdings Rückgänge, für die vor allem länger als erwartete Dockungen und nicht weiter definierte Einmaleffekte verantwortlich gemacht werden. Unter dem Strich musste das Management um den neuen CEO Torben Carlsen einen deutlichen Rückgang des Vorsteuergewinns um 22,3% auf 159 Mio. DKK (21,3 Mio. €) verbuchen.