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Die Uljanik-Werft in Pula hat Insolvenz angemeldet. Die Investorensuche war offenbar erfolglos, eine Rettung der Regierung ist ausgeblieben.[ds_preview]

Bis zuletzt hatte der angeschlagene kroatische Schiffbauer nach Investoren gesucht. Zuletzt waren Vertreter der staatlichen chinesischen China Shipbuilding Industry Corporation (CSIC) in Pula gesichtet worden. Angeblich hatten sie Interesse an einem Einstieg als strategischer Partner signalisiert. Doch da konkrete Offerten ausblieben, gab es jetzt keinen Ausweg mehr.

Die kroatische Werft ist dem Vernehmen nach mit knapp 20 Mio. € verschuldet, die Bankkonten sind seit mehr als 230 Tagen eingefroren, die Werftarbeiter warten mittlerweile seit acht Monaten vergeblich auf ihre Löhne. Nun sollen die rund 1.100 Beschäftigten in den nächsten Tagen ihre Kündigungen erhalten, berichteten lokale Medien.

Am kommenden Freitag soll nun auch über die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für die Muttergesellschaft Uljanik entschieden werden. Auch die zweite Werft »3. Mai« in Rijeka ist in akuten Schwierigkeiten und könnte ebenfalls demnächst Konkurs anmelden. Der nächste Gerichtstermin ist für den 5. Juni anberaumt. Diese Werft hat demnach rund 18 Mio. € an Schulden angesammelt.

Die Gewerkschaften befürchten mit der Konkurseröffnung für die vor 163 Jahren gegründete Werft Uljanik den Untergang der Schiffsbauindustrie in Kroatien. »Wenn Uljanik weg ist, ist auch die Schiffsbauindustrie weg«, sagte der Chef der Gewerkschaft Adria, Boris Cerovac, laut Nachrichtenagentur Hina.