Die schwedische Reederei Stena Bulk wartet noch immer darauf, das Schicksal ihrer vom Iran festgehaltenen Crew der »Stena Impero« bestätigen zu können. Erneut betonte man, sich an alle geltenden Regeln gehalten zu haben.

Die offizielle Anfrage an die Behörden ist weiter unbeantwortet, bestätigte die Reederei gestern Abend. Die V[ds_preview]erantwortlichen wollen einen Vertreter an Bord des unter britischer Flagge fahrenden Tankers schicken, der vor einigen Tagen in der Straße von Hormuz von iranischen Revolustionsgarden wegen angeblicher Verstöße gegen Schifffahrtsregeln geentert worden war. Die Aktion gilt als Revanche Teherans für das fortgesetzte Festhalten des Tankers »Grace 1« vor Gibraltar, der verdächtigt wird, aus dem Iran kommend Sanktionen gegen Syrien umgehen zu wollen.

An Bord befinden sich den Angaben zufolge 23 Seeleute aus Indien, Russland, Lettland und von den Philippinen. Der Iran hatte zwar Bilder von der Crew veröffentlicht. Einen Kontakt verwehrt man der Reederei aber bislang.

»Wir konzentrieren unsere Bemühungen weiterhin auf die Unterstützung der Familien der Betroffenen in Indien, Russland, Lettland und den Philippinen und werden weiterhin volle Unterstützung anbieten, bis alle 23 Besatzungsmitglieder freigelassen sind und sicher mit ihren Familien zurückkehren«, heißt es im jüngsten Stena-Statement.

Erneute betonte man die aus eigener Sicht korrekt erfolgten Abläufe vor dem Vorfall: »Stena Bulk und die Manager von Northern Marine Management möchten betonen, dass alle notwendigen Meldungen an die zuständigen Behörden und Organisationen für den Transit der »Stena Imperoq durch die Straße von Hormuz erfolgt sind, der unter voller Einhaltung aller internationalen Seeverkehrsvorschriften durchgeführt wurde«.

Zum Zeitpunkt der Beschlagnahme befand sich das Schiff den Angaben zufolge außerhalb iranischer Hoheitsgewässer mit allen erforderlichen Navigationsausrüstungen, einschließlich Transpondern, die voll funktionsfähig waren und den maritimen Vorschriften entsprachen. Auch den Vorwurf der Iraner, das Schiff habe ein kleines Fischereiboot gerammt, widersprechen die Schweden: »Wir können bestätigen, dass uns nichts bekannt ist und auch keine Hinweise auf eine Kollision mit dem Stena Impero vorliegen.«

Unterdessen arbeitet die britische Regierung weiter an ihrem Plan, eine europäische Schutzmission für die Straße von Hormuz einzurichten – eine der wichtigsten Routen für die internationale Schifffahrt, vor allem im Tankerverkehr. Bislang sind noch keine Reaktionen anderer Staaten offiziell bekannt geworden.