Print Friendly, PDF & Email

Boskalis’ Halbjahresergebnis wird durch Offshore-Projekte belastet. Der Markt wird härter umkämpft, Rückstellungen sollen nun »belastete Verträge« absichern.

Boskalis erzielte im ersten Halbjahr einen Nettogewinn von 1,3 Mio. € – immerhin besser als im ersten Halbjahr 2018, als am Ende ein Minus von 361,4 Mio. € gestanden hatt[ds_preview]e. Der Umsatz im ersten Halbjahr stieg um 8,6% auf 1,27 Mrd. €. Das EBITDA betrug  135,7 Mio. € und das EBIT 9,1 Mio. € (H1 2018 EBITDA: 167,2 Mio. €, EBIT: -349,6 Mio. €).

Im Bereich Offshore-Energie stiegen die Erlöse aus Contracting-Aktivitäten, wobei wichtige Beiträge aus der Kabelverlegung und aus Meeresbodeninterventionsprojekten wie Nord Stream 2 geleistet wurden. Im Bereich Schwerlastverkehr gingen die Einnahmen teils zurück, was auf die 2018 getroffene Entscheidung zurückzuführen ist, den Low-End-Markt zu verlassen. Am Ende verbuchte Offshore Energy einen Nettoverlust von -94,5 Mio. € (H1 2018: -7,2). Der starke Rückgang des Bereichsergebnisses sei vollständig auf Rückstellungen für belastende Verträge von mehr als 100 Mio. € zurückzuführen, heißt es.

Boskalis spricht von »operativen und vertraglichen Probleme bei einer begrenzten Anzahl von Offshore-Projekten«, teils bei Stilllegungen, teils bei Offshore-Windkabeln. Auf dem Offshore-Windmarkt hätten sich die Umstände infolge des Auslaufens der Subventionierung und eines verstärkten Wettbewerbs verändert. »Dies hat in jüngster Zeit zu einer unerwarteten Änderung der Einstellung der Kunden geführt, was sich in einer stark gestiegenen Anzahl von Streitigkeiten und langwierigen Schadenverhandlungen widerspiegelt. Nach eingehender Prüfung der vorliegenden Projekte wurden für eine begrenzte Anzahl belastender Verträge Rückstellungen in Höhe von etwas mehr als 100 Mio. € gebildet«, so das Unternehmen.

Dredging und Bergung laufen gut

Im Segment Dredging & Inland Infra stieg der Umsatz, wobei das stärkste Wachstum außerhalb Europas erzielt wurde. Dazu trugen die laufenden Großprojekte in Oman, Singapur, Kanada und dem indischen Subkontinent bei. Die Ergebnisse waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu stabil.

Die Bergung hatte ein sehr gutes erstes Halbjahr mit hochkarätigen und erfolgreichen Bergungen. Der Beitrag der Gemeinschaftsunternehmen Towage verringerte sich, was ausschließlich auf den (beabsichtigten) Verkauf unserer Anteile an Kotug Smit Towage und Saam Smit Towage zurückzuführen ist. Der Beitrag der übrigen Gemeinschaftsunternehmen war höher als im Vorjahreszeitraum.

Sondereffekte beeinflussten sowohl das Halbjahresergebnis 2018 als auch das Halbjahresergebnis 2019. 2018 betrafen diese Aufwendungen (Impairment) in Höhe von 397,0 Mio. € vor Steuern, während im Jahr 2019 ein Buchgewinn von 42,2 Mio. € im Ergebnis enthalten ist, der sich auf den Verkauf des Gemeinschaftsunternehmens Kotug Smit Towage an Boluda und den Verkauf eines Schiffes bezieht.

Der Auftragsbestand stieg zum Ende des ersten Halbjahres auf 4,36 Mrd. € (Jahresende 2018: 4,29 Mrd. €). »Das Marktbild für den Rest des Jahres 2019 unterscheidet sich nicht grundlegend von dem im ersten Halbjahr und da keine weiteren Schadenrückstellungen erwartet werden, wird eine deutliche Ergebnisverbesserung erwartet«, heißt es zum Ausblick.