Boluda
Photo: Boluda
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Keine fünf Monate nach der Ankündigung hat die Boluda-Gruppe die Übernahme von Kotug Smit Towage abgeschlossen. Die Spanier bauen ihre Marktmacht in Europa damit weiter aus.

Im März waren die Pläne bekannt geworden, jetz[ds_preview]t meldeten die Beteiligten Vollzug. Boluda Towage, die Schlepperabteilung von Boluda Corporación Marítima, hat das niederländische Unternehmen Kotug Smit Towage (KST) übernommen. Der Kauf sei Teil des internationalen Expansionsplans von Boluda Towage, nachdem 2017 die deutsche Reederei Urag erworben wurde.

Vier Schlepper der Reederei Boluda haben in Hamburg offiziell ihren Namen erhalten
Vier Schlepper der Reederei Boluda haben in Hamburg offiziell ihren Namen erhalten. Foto: Thomas Wägener

Die 100%ige Übernahme des Joint Ventures von Boskalis und Kotug wird mit 300 Mio. € bewertet und hat jetzt in allen Ländern die entsprechenden behördlichen Genehmigungen erhalten. Das Joint Venture Kotug Smit Towage zwischen Boskalis und Kotug wurde 2016 gegründet und umfasste damals elf Häfen in den Niederlanden, Belgien, Deutschland und Großbritannien. Angesichts eines erbitterten Preiskampfs unter den Hafenschleppern sei eine weitere Konsolidierung im europäischen Markt nötig, heißt es.

Erklärtes Ziel der Transaktion ist es, »die Zukunftsperspektiven von Boluda Towage zu festigen, die Position des Unternehmens als europäischer Marktführer für Schlepper zu stärken, neue Möglichkeiten zur Innovationsförderung zu eröffnen und mehr Sicherheit für die Mitarbeiter sowie persönliche und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen«, heißt es offiziell.

Smit Elbe Liverpool KotugSmit
Die »Smit Elbe« (Foto: Kotug Smit Towage)

Mit dem Kauf erweitern die Spanier ihre Flotte um 67 Schlepper, mit denen die Präsenz in wichtigen europäischen Häfen wie Rotterdam, Terneuzen und Vlissingen, Liverpool, London Gateway und Southampton sowie Zeebrugge, Gent und Antwerpen ausgebaut wird. In Hamburg und Bremerhaven werde man seine Position im deutschen Schlepperbereich stärken, wo man seit 2017 tätig ist. Insgesamt umfasst die Flotte damit nun mehr als 300 Schlepper, die nach Boluda-Angaben in 90 Häfen in 15 Ländern Europas, der Westküste Afrikas, Amerikas und des Indischen Ozeans operieren.

Boluda hatte vor zwei Jahren die Bremer Traditionsreederei URAG sowie Lütjen & Reimers in Hamburg übernommen. Nach der Übernahme der URAG und L&R durch Boluda war die Reederei Bugsier von Fairplay übernommen worden. Der Kostendruck in den Nordrange-Häfen ist immens, seit Jahren führen die Reedereien einen Verdrängungswettbewerb, der wenig Luft lässt. Die Ursprünge der spanischen Unternehmensgruppe gehen auf das Jahr 1837 zurück, das Schleppergeschäft wurde 1920 in Valencia gegründet.