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Die vorläufigen Schadenquoten für 2018 lassen rote Zahlen für die Waren- und Seekasko-Versicherer erwarten. Die jüngsten Großschäden beunruhigen den Branchenverband IUMI.[ds_preview]

Versicherer und ihre Kapitalgeber dürften im Transportgeschäft im vergangenen Jahr wieder ordentlich Geld verloren haben. Darauf deuten jüngste Branchendaten hin, die diese Woche auf dem Jahreskongress der International Union of Marine Insurance (IUMI) – dem internationalen Dachverband der Transportversicherer – in Toronto vorgestellt wurden.

Dank der Zunahme des Welthandelsvolumens legten zwar die weltweit erfassten Prämieneinnahmen für 2018 im Transport-Segment (»Marine«) laut IUMI um 1% auf 28,9 Mrd. $ zu. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass dabei unterm Strich ein Gewinn für die Versicherer herauskommt, wenn man die vorläufigen Bruttoschadensquoten (Verhältnis von Schäden zu Prämienvolumen) in den einzelnen Segmenten zugrunde legt.

Im Seekaskosektor liegt die Quote nach Berechnung von IUMI-Aktuarin Astrid Seltmann bereits bei über 55%. Durch Nachmeldung von Schäden steigen die Werte über die Zeit aber weiter an. So ist die Quote für das Underwriting-Jahr 2016, ausgehend von einem noch niedrigeren Niveau, inzwischen auf über 100% hinausgeschossen. 2017 begann bei rund 65% und hat sich mittlerweile auf fast 90% verschlechtert.

Besorgt haben die Versicherer eine Zunahme schwerer Havarien und Totalverluste seit Beginn dieses Jahres registriert, die zum Teil noch durch Policen aus 2018 gedeckt sein dürften. Schon ab einer Brutto-Schadenquote von 70-75% wird es für die Versicherer eng, weil auch Provisionen, Verwaltungs- und Kapitalkosten aus der Prämie zu bezahlen sind.

In der Warentransportversicherung – der größten Versicherungssparte mit einem Prämienvolumen von 16,6 Mrd. $ weltweit – beläuft sich die Schadenquote bereits auf 70%. Legt man eine ähnliche Trendentwicklung wie in den Vorjahren zugrunde, würde es am Ende auf 80% oder mehr hinauslaufen – also auf einen Verlust. (mph)