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Weil das Risiko von Schiffsarresten durch den Iran merklich gesunken ist, fährt die britische Regierung ihre Sicherheitsmaßnahmen für die Handelsschifffahrt in der Straße von Hormuz zurück.

»Schiffe[ds_preview] unter britischer Flagge werden bald in der Lage sein, die Straße von Hormuz ohne enge Marinebegleitung zu durchqueren, nachdem das spezifische Risiko des Festhaltens dieser Schiffe abgenommen hat«, bestätigte jetzt eine Regierungssprecherin.

Einige Wochen nach den Vorfällen um die »Stena Impero« und den Tanker »Grace 1« entspannt sich die Situation im Persischen Golf offenbar. Ein Sprecher der Royal Navy hatte bereits vor einiger Zeit betont, dass der Einsatz von Marine-Schiffen dazu beigetragen habe, die kommerzielle Schifffahrt durch den kritischen Engpass zu stabilisieren, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Der unter britischer Flagge fahrende Tanker »Stena Impero« war von iranischen Revolutionsgaden gestürmt und wochenlang vom Iran festgehalten worden – offiziell mit dem Vorwurf, internationale Schifffahrtsregeln gebrochen zu haben, nach Ansicht der allermeisten Beobachter aber als Revanche für das Festsetzen des Tankers »Grace 1« vor Gibraltar. Dieser Tanker ist mittlerweile wieder frei und fährt unter neuem Namen. Die beiden Aktionen hatten einen wochenlangen Streit ausgelöst, bei dem unter anderem auch eine militärische Schutzoperation für die Schifffahrt in der Straße von Hormuz auf die Agenda kam.

Die britische Schifffahrtskammer als Sprachrohr der Branche begrüßte die jüngste Entwicklung ausdrücklich: Man habe eine Deeskalation in der Straße von Hormuz gefordert und begrüßte die Nachricht, dass britische Schiffe bald in der Lage sein würden, das Gebiet ohne engen Schutz der Royal Navy zu durchqueren, heißt es in einem Statement. Vorsicht sei aber weiter geboten: »Wir fordern alle in der Region operierenden Schiffe nach wie vor auf, sich mit den zuständigen Behörden in Verbindung zu setzen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten und den freien Warenverkehr in der ganzen Welt zu ermöglichen«, sagte ein Sprecher.

Die britische Marine zieht sich entsprechend auch nicht gänzlich aus der Region zurück. Gemeinsam mit den USA und anderen Partnern wurde eine Operation aufgelegt, die in der Region Präsenz zeigen will.