Kurz vor Inkrafttreten der »IMO 2020«-Regelung gibt es einen erneuten Rückschlag für Reeder, die auf Open-Loop-Scrubber setzen. Auch Malaysia will die Nutzung in seinen Gewässern verbieten.
Der südostasiatische Staat mit seiner Vielzahl[ds_preview] von Häfen hat über die Homepage seiner Schifffahrtsbehörde mitgeteilt: »Schiffen, die malaysische Häfen ansteuern, sind angewiesen, auf einen konformen Kraftstoff oder Scrubber mit closed-loop-System umzusteigen (falls es eine Hybrid-Anlage ist) bevor sie in malaysische Gewässer einfahren.«
Closed-Loop-Scrubber behalten den größten Teil des für die Entschwefelung verwendeten Wassers an Bord und entsorgen es im Hafen. Bei Open-Loop-Systemen wird das »Waschwasser« ins Meer geleitet. In immer mehr Regionen regt sich dagegen Widerstand, es sollen mittlerweile mehr als 20 Standorte in Europa, Amerika, Asien und Australien sein. So hatten beispielsweise China, Singapur und Fudschairah entsprechende Maßnahmen angekündigt.
In der Reederei- und Hersteller-Branche stößt das bisweilen auf Unverständnis. So verweist die sogenannte »Scrubber-Allianz« auf neue Studien, wonach das Abwasser innerhalb gesetzlicher Grenzwerte liegt. Die meisten Scrubber sind nach Angaben der Allianz so konzipiert, dass sie die Schadstoffe entfernen, die am meisten zu einem breiten Spektrum schwerer Gesundheitsprobleme beitragen. Abgasreinigungsanlagen entfernen demnach nicht nur den größten Teil der Schwefeloxide (SOx), sondern auch bis zu 94% der Feinstaubpartikel (PM), bis zu 60% des schwarzen Kohlenstoffs (BC) und einen erheblichen Teil der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe.