Boskalis meldet ein gutes drittes Quartal und hält an der EBITDA-Prognose für 2019 fest. Das Auftragsbuch umfasst 4,2 Mrd. €.

Royal Boskalis Westminster (Boskalis) verzeichnete im dritten Quartal 2019 einen leichten Umsatzanstieg gegenüber dem Quartalsdurchschnitt des ersten Halbjahres. Das operative Ergebnis stieg im dritten Qu[ds_preview]artal im Vergleich zum schwachen ersten Halbjahr deutlich an.

Der Auftragsbestand lag mit 4,2 Mrd. € leicht unter dem Wert von Ende Juni. Im dritten Quartal wurden über 0,5 Mrd. € an neuen Aufträgen akquiriert, ohne das kürzlich vergebene umfangreiche Offshore-Windprojekt »Changfang« und »Xidao« in Taiwan.

Boskalis hält an seiner Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2019 fest. Vorbehaltlich unvorhersehbarer Ereignisse wird für die zweite Jahreshälfte eine deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber dem ersten Halbjahr erwartet.

Weltweit neue Baggerprojekte

Der Bereich Dredging & Inland Infra erlebte ein gutes drittes Quartal. Die Auslastung der Hopper-Flotte war im Vergleich zum bereits starken ersten Halbjahr und angesichts der aktuellen Marktbedingungen überdurchschnittlich hoch. Wie erwartet war die Auslastung der Cutter-Flotte im dritten Quartal nach einem außergewöhnlich starken ersten Halbjahr rückläufig. Der Quartalsumsatz war mit dem Quartalsdurchschnitt des ersten Halbjahres vergleichbar und die operative Marge höher.

Im dritten Quartal wurden verschiedene Projekte akquiriert, darunter einige im Zusammenhang mit der Hafenentwicklung und der »Klimaanpassung«. So wurden beispielsweise in Europa Aufträge für das Projekt Southsea Coastal Defence (UK) und für Romanian Beaches (Rumänien) akquiriert. In Australien kam das Gaspipeline-Projekt Woodside Scarborough in Zusammenarbeit mit dem Bereich Offshore Energy hinzu. Per Saldo war der Auftragsbestand bei Dredging & Inland Infra im Vergleich zu Mitte 2019 nahezu stabil. Nach Ende des Quartals erwarb Boskalis das Landgewinnungsprojekt Gulhifalhu auf den Malediven sowie den Wartungsvertrag N3 in den Niederlanden.

Aufschwung dank Offshore-Wind

Für die Geschäftseinheit Offshore-Energie war das dritte Quartal deutlich besser als das erste Halbjahr, das bei einer begrenzten Anzahl von Projekten stark von operativen und vertraglichen Problemen beeinflusst war.

Der Umsatz stieg gegenüber den beiden Vorquartalen, wobei sowohl das Vertrags- als auch das Dienstleistungsgeschäft einen positiven Beitrag zum operativen Ergebnis leisteten.
Bei den Contracting-Aktivitäten trug Seabed Intervention, darunter zum Beispiel Nord Stream 2 und Projekte in der Nordsee und im Mittleren Osten, gut zum Quartalsergebnis bei. Es war ein starkes Quartal für die Offshore-Windaktivitäten, insbesondere für Kabel.

Im Dienstleistungsbereich hatten alle Cluster (Marine Transport & Services, Subsea und Marine Survey) ein besseres Quartal mit Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis,  Insbesondere Marine Survey (Gardline und Horizon). Die Auslastung der schweren Transportschiffe und DSVs war im Vergleich zum ersten Halbjahr nahezu stabil, während die projektspezifischen Captive Assets (Kabelverlege-, Kran- und Fallrohrschiffe) eine bessere Auslastung verzeichneten.

Der Cluster Contracting sowie Services konnte im dritten Quartal eine Reihe neuer Aufträge akquirieren. Der Schwerlastverkehr erwarb einen FPSO-Transportvertrag zur Ausführung vor Ende des Jahres sowie eine Reihe langfristiger Transportverträge für 2021-2022.

Neuer Offshore-Wind-Auftrag in Taiwan

Nach Abschluss des Quartals erhielt Boskalis zusammen mit seinem lokalen Partner den Zuschlag für ein umfangreiches Offshore-Windprojekt in Taiwan. Das Projekt umfasst den Transport und die Installation von 62 Jacket-Fundamenten und den dazugehörigen 186 Stiftpfählen.

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Quelle: Boskalis

Im Rahmen dieses Projekts beschloss Boskalis, in ein neues Kranschiff zu investieren. Dazu wird ein vorhandener Rumpf umgebaut, um das Kranschiff »Bokalift 2« mit 7.500 m² freier Decksfläche und einem Kran mit einer Tragfähigkeit von 4.000 t und einer Hubhöhe von über 100 m zu schaffen.

Im Segment Towage & Salvage lag der Umsatz leicht unter dem des stark frequentierten ersten Halbjahres. Zwei Bergungsprojekte im Golf von Oman und die Bergung eines Schiffes in den arktischen Gewässern bei Spitzbergen trugen zum Quartalsumsatz bei.

Bei Towage wurde der Verkauf der Anteile an den Joint Ventures Kotug Smit Towage und Saam Smit Towage zu Beginn des dritten bzw. vierten Quartals abgeschlossen. Der Beitrag der verbleibenden Schlepperunternehmen (Smit Lamnalco und Keppel Smit Towage) entsprach dem durchschnittlichen Quartalsbeitrag im ersten Halbjahr.