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Die European Community Shipowners’ Associations (ECSA) hat die strategischen Prioritäten für die EU-Schifffahrtspolitik für die kommenden fünf Jahre benannt. Besonders im Blickpunkt steht der Umweltschutz.

Unter dem Titel »Sailing ahead – European shipping sets ambitious targets for its next chapter« beschreibt die Publikation zehn vorrangige Bereiche, auf die sich die europäische Schifffahrtsindustrie konzentrieren wird. Sie stehen im Einklang mit dem neuen Zyklus der EU-Institutionen.

»Um es ganz klar zu sagen: Das Klima hat für den gesamten Schifffahrtssektor oberste Priorität«, kommentierte ECSA-Generalsekretär Martin Dorsman. Die Branche sei bestrebt, mit ihren europäischen und globalen Partnern zusammenzuarbeiten, um das von der IMO gesetzte Ziel zu erreichen, die CO2-Emissionen bis 2050 um mindestens 50 % zu senken. »Das bedeutet, dass wir jetzt mit der Arbeit beginnen müssen, um sicherzustellen, dass die notwendigen alternativen Brennstoffe, Bunkerinfrastrukturen und Technologien rechtzeitig entwickelt werden, damit sie weltweit eingesetzt werden können«, so Dorsman weiter. Dies sei eine große Herausforderung und zugleich eine Chance für die Branche.

Des Weiteren stehen die Themen Handel und Wettbewerbsfähigkeit im Fokus. Angesichts der durch den US-amerikanischen und chinesischen Handelskrieg verursachten Störungen, des Zusammenbruchs des globalen multilateralen Handelssystems sowie des staatlich finanzierten unlauteren Wettbewerbs anderer globaler Schifffahrtszentren müsse die europäische Schifffahrtsindustrie ihre Wettbewerbsvorteile neu ausrichten, um an der Spitze zu bleiben, heißt es. Eine erfolgreiche europäische Schifffahrtsindustrie habe direkte Auswirkungen auf die gesamte europäische Wirtschaft, da 76 % des Warenverkehrs der EU auf dem Seeweg abgewickelt würden.

Aus- und Weiterbildung sind oberstes Gebot

»Europa hat eine lange maritime Tradition, die sich über mindestens drei Jahrtausende erstreckt. Unsere Branche ist stark durch unser einzigartiges Know-how und unseren Talentpool, der sich aus dieser Geschichte ergibt. Die Gewinnung und Bindung von Talenten ist für das Überleben unserer Branche unerlässlich«, ergänzt Dorsman. Dies könne nur erreicht werden, wenn in Aus- und Weiterbildung investiert werde und Vielfalt und soziale Werte respektiert würden. »Wir müssen dies auch mit unseren ehrgeizigen Klimazielen und dem Einsatz modernster maritimer Technologien in Einklang bringen, um unsere Unternehmen wettbewerbsfähiger und attraktiver für Investoren und Kunden zu machen”, forderte Dorsman.

Die anderen Schwerpunktbereiche, die in der Veröffentlichung der neuen Strategie behandelt werden, sind: Binnenmarkt, Digitalisierung und Innovation, Sicherheit, Rechtsfragen, Steuern und bessere Rechtsetzung.