Der Trend hatte sich bereits das ganze Jahr über abgezeichnet: Die bremischen Häfen schließen das Jahr 2019 mit erheblichen Einbußen ab.
Die weltweite Konjunkturschwäche und Konzernentscheidungen einzelner Reeder [ds_preview]haben in den bremischen Häfen im Jahr 2019 für deutliche Einbußen gesorgt. Der seeseitige Güterumschlag sinkt auf von 71,2 Mio. t (–4,3%). Im Containerumschlag liegt das Minus sogar bei –7%.
Nimmt man die Zahl der gelöschten und geladenen Container, ist der Rückgang mit –9% auf 4,9 Mio. TEU noch deutlicher. Hauptursache ist noch immer die Verlegung von vier Nordatlantikdiensten der Reederei Hapag-Lloyd von Bremerhaven nach Hamburg mit einem Jahresvolumen von rund 500.000 TEU.
Automobilumschlag schwächelt
Aber auch der Automobilumschlag hat geschwächelt. Mit 2,1 Mio. Fahrzeugen liegt das Minus bei –3,3%. Anders ist die Situation beim Massengutumschlag. Der konnte 2019 im Vergleich zum Vorjahr der Prognose zufolge um 14,2% auf 9,8 Mio. t zulegen. Da der absolute Zuwachs von 1,2 Mio. t genau dem Rückgang der Jahre 2017/2018 entspricht, dürfte der Anstieg daraus resultieren, dass Lagerbestände aufgefüllt wurden, heißt es.
Die Hafenanlagen in Bremen-Stadt konnten mit 13,2 Mio. t ihren Umschlag hingegen um 7,2% steigern. Bremerhaven verzeichnete mit 58 Mio. t ein Minus von 6,5%.
Massengut und Kreuzfahrt gegen den Trend
Positiv entwickelte sich auch das Kreuzfahrtgeschäft in Bremerhaven. Bereits zum vierten Mal in Folge konnte es zulegen. Die 115 Schiffsabfertigungen bedeuten ein Plus von 5,5% (gegenüber 109 Abfertigungen in 2018). Mit 246.995 Passagieren wurde gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 3,7% (2018: 238.213 Passagiere) erzielt. Zum Vergleich: 2015 wurden an den Bremerhavener Anlagen 57 Kreuzfahrtschiffe und knapp 66.000 Passagiere begrüßt.
Das Cruise-Terminal ist daher auch einer der Investitionsschwerpunkte. Ein Ersatzneubau der Columbuskaje soll den Kreuzfahrtstandort Bremerhaven weiter stärken. Nach Fertigstellung der erneuerten Kaje sollen bis zu vier Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig abgefertigt werden.
Außerdem werden die Nordmole an der Zufahrt zum Fischereihafen sowie die Kaje 66 im Eckbereich zwischen der Columbuskaje und der Einfahrt Nordschleuse an der Weser erneuert.
Staatsrat Cordßen betonte zudem die immens wichtige Bedeutung der Vertiefung der Fahrrinne der Außenweser für die Wettbewerbsfähigkeit der bremischen Häfen. »Bremerhaven ist es bei der derzeitigen Tiefgangsituation in der Außenweser kaum möglich, seine Marktanteile in der Nordrange zu halten«, sagt Tim Cordßen, Staatsrat bei der Häfensenatorin. Den Containerreedereien müssten möglichst bald Perspektiven aufgezeigt werden. Der Bund sei gefordert, möglichst schnell für Rechtssicherheit zu sorgen und das Vorhaben umzusetzen.