Christopher Fee, General Manager Environment & Sustainability bei Oldendorff Carriers und Director der Clean Shipping Alliance 2020 (Foto: Oldendorff Carriers)
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Das Jahr 2020 ist nun endlich da, und damit auch die Global Sulphur Cap der IMO. Heiß diskutiert wurde – und wird – der Einsatz von Scrubbern und die Einleitung von schwefelbelastetem Waschwasser ins Meer. Befürworter verweisen eindringlich auf Studien zu dem Thema.

Da die Debatte über diese Emissionsminderungssysteme[ds_preview] in der maritimen Gemeinschaft und der Fachpresse wahrscheinlich noch viele Monate andauern werde, müssten die gesamten Netto-Umweltauswirkungen von Wäschern berücksichtigt werden, um zu einem fairen Ergebnis zu kommen, meint Christopher Fee, General Manager Environment & Sustainability bei Oldendorff Carriers und Director der Clean Shipping Alliance 2020.

»Im Interesse der Objektivität und um unvoreingenommen zu bleiben, ist es von größter Bedeutung, dass wir uns auf die zahlreichen umfassenden, unabhängigen wissenschaftlichen Studien beziehen, um sicherzustellen, dass die Fakten über die Fiktion siegen und dass ein transparenter Abschluss zu diesem etwas umstrittenen Thema erreicht wird«, sagt Fee.

So habe sich unter Berücksichtigung des Energieverbrauchs während des gesamten Lebenszyklus der verschiedenen Kraftstoffe die Entfernung von SO2 aus dem Abgas als weniger energieaufwändig erwiesen als die Alternative der Entfernung des Schwefels aus den Kraftstoffen in den Raffinerien. Durch den Einsatz von Wäschern könnten also signifikante CO2-Einsparungen erzielt werden. Und auch im Hinblick auf die Verlagerung der Verschmutzung von der Luft ins Wasser verweist Fee auf Studien, die die menschengemachten Schwefelemissionen in Relation zum natürlicherweise im Meer vorhandenen Schwefel setzen und zu überraschenden Schlüssen gelangen.

»Auch wenn Wäscher auf lange Sicht nicht die Lösung sind, so sind sie doch kurz- bis mittelfristig eine durchaus akzeptable und sinnvolle Lösung, da sie ein sehr bequemer und effektives Ventil für die unvermeidlich produzierten schwefelreichen Brennstoffe bleiben, die als Nebenprodukt vieler älterer, weniger technologisch fortgeschrittener Raffinerien anfallen«, sagt Fee. Die Umstellung der Anlagen auf die Produktion schwefelarmen Kraftstoffs koste Milliarden und dauere Jahre, schreibt Christopher Fee im neuen Beitrag in unserer »Speakers’ Corner«. Lesen Sie mehr zu den Details und Hintergründen der Studien aus Expertensicht.