Eine klimaneutrale Schifffahrt kostet 1 Billion Dollar. Denn es sind erhebliche Investitionen vor allem an Land nötig. Die technische Ausrüstung der Schiffe fällt da weniger ins Gewicht.
Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Beratungsgruppe UMAS, zu der Wissenschaftler des University Colleges London gehören. Nach ihren A[ds_preview]ngaben sind Investitionen in Höhe von mindestens 1 Bill. $ nötig, um den Ausstoß an Kohlenstoffdioxid wie geplant um 50% zu senken.
Dafür seien zwar umfangreiche Investitionen in neue Schiffe und effizientere Antriebstechniken erforderlich, schreiben die Forscher. Sie machen aber nur 13% der errechneten Ausgaben aus. Der Löwenanteil (87%) entfällt auf die Kosten, die für den Bau von neuen Produktionsanlagen für emissionslose, nicht-fossile Kraftstoffe, für Lagerkapazitäten und die Bunkerversorgung in den Häfen anfallen.
Über zwei Jahrzehnte lang müsse die Branche jährlich zwischen 50 und 70 Mrd. $ aufbringen, um das von der IMO vorgegebene Klimaziel zu erreichen. Für eine vollständige Emissionsfreiheit der globalen Schifffahrt seien zusätzliche 400 Mrd. $ fällig. Damit summierten sich die Gesamtkosten auf mindestens 1,4 Bill. $.
Der immense Investitionsbedarf könne aus einer CO2-Abgabe finanziert werden, die mit einem Betrag von 10 $/t CO2 starten und bis 2030 auf etwa 75 $ steigen sollte, heißt es in der Studie. Der von der Schifffahrt selbst ins Spiel gebrachte Investitionsfonds wäre dann mit jährlich etwa 8 Mrd. $ ausgestattet. Bei einer CO2-Abgabe in Höhe von 75 $ wären es 70 Mrd. $ per annum.
Eine Initiative mehrerer Dachverbände wie ICS, Bimco, CLIA, Intercargo, Interferry, Intertanko, IPTA oder World Shipping Council hatte die Einrichtung eines mit 5 Mrd. $ ausgestatteten Klima-Fonds und eine Abgabe von 2 $ je t Kraftstoff vorgeschlagen. Die EU prüft derzeit die Einbeziehung der Schifffahrt in den europaweiten Emissionshandel.
Laut Schätzungen liegt der Bunkerverbrauch weltweit derzeit bei jährlich 250 Mio. t. Die globale Schifffahrt ist für ungefähr 2% der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen verantwortlich. Nach den Vorgaben der IMO sollen die CO2-Emissionen bis 2050 halbiert werden.