v.l.: Sebastian Jürgens, Daniel Günther und Jan Lindenau (Foto: LHG)
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Das Land Schleswig-Holstein setzt seine Unterstützung für den Lübecker Hafen fort.

Vertreter der Landesregierung[ds_preview] und der Hansestadt Lübeck haben jetzt die neuen städtischen Hafenflächen am Skandinavienkai in Travemünde eingeweiht und offiziell der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) zum Betrieb übergeben. In einer ersten Baustufe entstanden 10 ha Terminalfläche, auf der unter anderem eine Logistikhalle errichtet wurde. Weitere 6 ha sollen in einem zweiten Abschnitt folgen.

Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau freute sich über den Besuch des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther sowie sowie des finnisch-schwedischen Konzerns Stora Enso, den ersten großen Nutzer der neuen Halle. Für die LHG ist die Entwicklung der Flächen ein wichtiges Projekt für die Zukunftsfähigkeit des Hafens. Die Betreibergesellschaft kämpft seit Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten, seit 2018 läuft eine Sanierung. Zuletzt war bekannt geworden, dass der Finanzinvestor Rreef, eine Tochter der Deutschen Bank, seine Anteile abstoßen will.

Günther nannte die Entscheidung zum Ausbau der Flächen am Skandinavienkai zukunftsweisend: »Die Stadt wagt damit einen großen Sprung, um den Hafenstandort Lübeck zu modernisieren und wieder auf Expansionskurs zu bringen.« Die Hafenwirtschaft sowie die gesamte maritime Branche seien überaus wichtig. Dies gelte für die Hansestadt Lübeck wie für ganz Schleswig-Holstein. Ziel der Landesregierung sei es, die Handelsbeziehungen im Ostseeraum weiter zu vertiefen. Davon werde auch der Lübecker Hafen »enorm profitieren«. Der Regierungschef überreichte Lindenau zugleich einen Förderbescheid über 11,3 Mio. €. Die Mittel stammen aus der Gemeinschaftsaufgabe regionale Wirtschaftsförderung.

Der Bürgermeister zeigte sich über die Zuwendung sehr erfreut: »Die gemeinsamen Investitionen des Landes und der Stadt unterstreichen einmal mehr die Bedeutung Lübecks als Hafenstandort.«

In 18-monatiger Bauzeit hatten Baufirmen im Auftrag der Lübeck Port Authority (LPA) 1 Mio. m³ Erde abgetragen und insgesamt 120.000 t Schotter und 70.000 m² Pflasterung verlegt sowie die Logistikhalle errichtet. Die Flächenerweiterung geht in diesem Jahr weiter, bis Ende 2021 soll die Infrastrukturmaßnahme vollständig umgesetzt sein. Darüber hinaus wird auch eine neue Gateanlage, das Papiergate, errichtet. Dadurch soll es möglich werden, die RoRo- und Fährverkehre von den Verkehren zur Logistikhalle zu trennen.

Insgesamt wird die Hansestadt Lübeck den Angaben zufolge ca. 46 Mio. € in den Ausbau der Infrastruktur investieren und erhält dafür bisher eine Förderung des Landes von ca. 30 Mio. €. In den Bau der Hallen hat die Stadt weitere 18,5 Mio. € investiert.

LHG-Chef Jürgens bezeichnete die neue Anlage als »Leuchtturm«, das auch ein gutes Licht auf das Unternehmen werde: »Das neue Terminal ist ein Symbol für den Turnaround der LHG: Es wird wieder investiert. Stadt und Land vertrauen unserer Leistungsfähigkeit. Das wissen wir zu schätzen.«

Die multifunktionelle Logistikhalle, die 25.000 m² misst, ist 300 m lang, 85 m breit und 20 m hoch. Das Bauwerk kann bis zu 35.000 t Forstprodukte aufnehmen.