HMM, Containerschiff

Die südkoreanische Reederei HMM, ab April Partner der »THE Alliance« von Hapag-Lloyd, setzt mit ihren Neubauten einen neuen Größenrekord für Containerschiffe.

Derzeit werden gleich zwei Serien von Megamax-Schiffen [ds_preview]für die südkoreanische Hyundai Merchant Marine (HMM) gebaut. Sowohl DSME als auch Samsung waren im September 2018 mit dem Bau von jeweils sieben bzw. fünf ULCV beauftragt worden.

Die »HMM Algeciras«, das erste von sieben Schwesterschiffen, steht bereits kurz vor der Ablieferung. Nach Informationen von Alphaliner kommt der DSME-Neubau, der im April fertig sein soll, eine nominale Kapazität von 23.964 TEU. Damit wäre sie derzeit das größte der Megamax-Schiffe und würde MSC als bisherigen Rekordhalter ablösen.

Knapp dahinter rangiert ein weiterer Neubau für HMM. Die »HMM Oslo« wird derzeit bei Samsung Heavy Industries (SHI) gebaut und kann dem Vernehmen nach maximal 23.792 TEU tragen. Weitere vier dieser Einheiten werden noch folgen.

MSC hatte mit der ebenfalls bei Samsung gebauten Sechser-Serie mit dem Typschiff »MSC Gülsün« zwischenzeitlich den Spitzenplatz inne. Auf 400 m Länge und 61,5 m Breite können die sogenannten Megamax-Einheiten 23.756 TEU tragen. Die Tragfähigkeit der bei Samsung gebauten ULCV liegt offiziell bei 197.500 t. Eine DSME-Baureihe für MSC rund um die »MSC Mina« kommt auf 23.656 TEU.

HMM verstärkt mit den Megamax-Schiffen ab April das Containerbündnis »THE Alliance« mit Hapag-Lloyd, ONE (Japan) und Yang Ming (Taiwan). Die ULCV sollen dann auf der Hauptstrecke zwischen Asien und Europa eingesetzt werden. Hapag-Lloyd und ONE geraten dadurch unter Zugzwang.

Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen hatte Anfang des Jahres angekündigt, dass auch die Hamburger Reederei ihre jahrelange Zurückhalteung aufgeben und ebenfalls Großschiffe bestellen will. Das Gleiche gilt für ONE, beiden Reedereien führen bereits seit Monaten Gespräche mit asiatischen Werften. Jeweils sechs Neubauten sollen demnach bestellt werden. »Wenn nicht in diesem Jahr, dann spätestens 2021«, so Habben Jansen.

Allerdings ist Hapag-Lloyd nicht auf neuen Größenrekorde aus, sondern will die bestehenden 19.000-TEU-Schiffe »sinnvoll« ergänzen. Habben Jansen sieht das Limit bei maximal 23.000 TEU. Doch es geht noch größer.

Die chinesische Werft Hudong-Zhonghua hatte auf der Messe »Marintec« in Schanghai die Konstruktionsunterlagen für ein Containerschiff mit einer Kapazität von 25.000 TEU vorgelegt, das mit LNG betrieben werden soll. Von der Klassifikationsgesellschaft DNV GL gibt es dafür bereits eine grundsätzliche Genehmigung (Approval in Principle).

Der neue Mega-Boxer wäre 432,5 m lang, 63,6 m breit und würde über zwölf Laderäume verfügen. Nominal würde das sogar für 25.600 Container reichen.

Der Branchendienst Alphaliner weist derzeit eine Flotte von 112 Schiffen mit Kapazitäten von 18.000 TEU bis 24.000 TEU aus. Weitere 44 Einheiten dieser Größenklasse stehen im Orderbuch und sollen bis 2021 ausgeliefert werden.