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Die Bergung des Wracks der vor der US-Küste gekenterten »Golden Ray« könnte aufgehalten werden. Ein Konkurrent der Bergungsfirma T&T Salvage klagt nun gegen das Vorgehen der Küstenwache.

Wie US-Medien berichten, hat ein ehemals an den Bergungsarbeiten beteiligtes [ds_preview]Unternehmen beim U.S. District Court in Brunswick eine Klage gegen den Bergungsplan  bzw. gegen die Auftragsvergabe an T&T Salvage eingereicht.

Demnach verstoße die Vergabe gegen Teile des Oil Pollution Act von 1990 (OPA 90). Dieses Gesetz war infolge der »Exxon Valdez«-Katastrope und der daraus resultierenden Umweltzerstörung erlassen worden. Es besagt u.a., dass nicht der Schiffseigner sondern die Küstenwache das Bergungsunternehmen und den Bergungsplan auswählt. Abweichungen sind nur unter außerordentlichen Umständen erlaubt.

Donjon-Smit war im abgesegtenen »Respone Plan« als Bergungsfirma genannt, allerdings hatte die Küstenwache dann dem Schiffseigner, der koreanischen Reederei Glovis, erlaubt, die Bergung des Schiffs öffentlich auszuschreiben. Der Auftrag ging an T&T Salvage. Donjon-Smit klagt nun, weil T&T nicht Teil des Response-Plans sei – eine Verletzung von OPA 90 – und der Bergungsplan hohe Umweltrisiken mit sich bringe.

Große Sektionen = großes Risiko?

T&T plant die Zerlegung des gekenterten Autofrachters in große Sektionen, die dann per Schwimmkran auf eine Barge gehoben werden sollen. Donjon-Smit würde dagegen das Schiff in kleinere Sektionen von je 600 t zerlegen. Das würde nach Meinung der Firma die kontrollierte Entfernung der über 4.000 Autos im Innern des Schiffs erlauben. Außerdem wäre die Belastung für den beschädigten Rumpf geringer, was wiederum das Risiko einer Meeresverschmutzung minimieren würde. Donjon-Smit beschwert sich auch darüber, dass Glovis die Bergung zum Festpreis ausschreiben durfte, was im Response Plan eigentlich nicht vorgesehen ist.

Das Unternehmen verweist in dem Zusammenhang auf die Bergung der »Baltic Ace«. Hier seien nach Entfernung einiger Sektionen die verbleibenenden Teile des Wracks kollabiert und hätten so zusätzliche Schadstoffe im Wasser freigesetzt.

Die »Golden Ray« war nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Brunswick Anfang September 2019 im St. Simons Sound gekentert, nachdem an Bord ein Feuer ausgebrochen war. Der Kapitän und der Lotse hatten den Havaristen noch in flache Gewässer gesteuert und auf Grund laufen lassen.