Golden Ray
© Unified Command
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Die Demontage der havarierten »Golden Ray« zieht sich weiter hin, ein Zeitplan steht noch nicht. Zumindest steht das Bergungsunternehmen jetzt fest.

Nachdem vor Jahresfrist das Leerpumpen des Autotransporters abgeschlossen werden konnte, teilte das Unified Command (UC) als zuständige Havariebehörde nun mit[ds_preview], dass das texanische Unternehmen T&T Salvage die Wrackbeseitigung durchführen wird.

Die »Golden Ray« war nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Brunswick Anfang September 2019 im St. Simons Sound gekentert, nachdem an Bord ein Feuer ausgebrochen war. Der Kapitän und der Lotse hatten den Havaristen noch in flache Gewässer gesteuert und auf Grund laufen lassen. Alle Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden, darunter auch vier Seeleute, die zunächst über Stunden im Maschinenraum eingeschlossen waren. Mehr als 400 Einsatzkräfte und bis zu 70 Schiffe waren zwischenzeitlich im Einsatz.

Aktuell werde ein Plan zur Entfernung des Wracks »weiter entwickelt und verfeinert«, heißt es. Zunächst geht es um eine möglichst effektive und sichere Barriere um das Schiff, damit mit der Demontage begonnen werden können. Weitere Details sowie ein »geschätzter« Zeitplan könne man erst preisgeben, sobald der Plan fertiggestellt ist, so das UC.

»Wir möchten uns bei dem Auftragnehmer für die Erstversorgung, DonJon-SMIT, für die harte Arbeit und das Engagement während des gesamten Projekts bedanken«, sagte Chris Graff von Gallagher Marine Systems, der für die Havariebearbeitung verantwortlich ist. Dies sei eine der kompliziertesten Reaktionen auf Seeunfälle in der Geschichte der USA.

Der Koordinator der Küstenwache, Commander Matt Baer sagte: »Dies ist ein großer Schritt vorwärts, aber es gibt immer noch eine beträchtliche Menge an Arbeit zu tun.« Man habe noch keine Entscheidung darüber getroffen, welche Art von Sperre genau gebaut wird, »aber wir sind nahe dran«. Das UC besteht aus dem Koordinator des Bundes vor Ort, der U.S. Küstenwache, dem Koordinator des Staates vor Ort, dem Georgia Department of Natural Resources und der verantwortlichen Partei, vertreten durch Gallagher Marine Systems.

Der Frachter der Reederei Hyundai Glovis, der rund 4.000 Fahrzeuge geladen hatte, soll nun im Wasser zerlegt werden. Anschließend ist der Abtransport der einzelnen Fragmente geplant. Andere Optionen zur Bergung mussten verworfen werden. »Die Demontage des Schiffes wird ein sehr komplexer und anspruchsvoller Vorgang«, sagte Matt Baer, Commander der U.S. Coast Guard.

Der 200 m lange Frachter (21.000 tdw) fuhr unter der Flagge der Marshall Islands und ist noch keine zwei Jahre alt. Er wurde Ende 2017 bei Hyundai Mipo gebaut und ist bei der North Group versichert. Die Kapazität liegt bei 7.700 Fahrzeugen (CEU). Das Schiff war vor der Havarie auf dem Weg nach Baltimore (Maryland).