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Aus dem im September havarierten Autotransporter »Golden Ray« sind alle umweltgefährdete Stoffe entfernt worden. Jetzt wird das Wrack zerlegt.

Die »Golden Ray« war nach dem Auslaufen [ds_preview]aus dem Hafen von Brunswick Anfang September im St. Simons Sound gekentert, nachdem an Bord ein Feuer ausgebrochen war. Der Kapitän und der Lotse hatten den Havaristen noch in flache Gewässer gesteuert und auf Grund laufen lassen. Alle Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden, darunter auch vier Seeleute, die zunächst über Stunden im Maschinenraum eingeschlossen waren. Mehr als 400 Einsatzkräfte und bis zu 70 Schiffe waren zwischenzeitlich im Einsatz.

1,3 Mio. l aus dem Wrack abgepumpt

Bergungsarbeiter und Taucher mussten insgesamt 26 Treibstofftanks im Inneren der »Golden Ray« leerpumpen. Zum Teil liegt der Frachter unter Wasser und konnte nur von Tauchern erreicht werden. Anschließend seien die Tanks mit Dampf gereinigt worden, um Restkraftstoff zu entfernen. Insgesamt seien der »Golden Ray« fast 1,3 Mio. l (320.000 Gallonen) Öl-Wasser-Gemisch entnommen worden, teilte das Havariekommando jetzt mit. Eine mögliche Umweltbelastung der Bucht und der nahegelegenen Küste habe so verhindert werden können.

Der Frachter der Reederei Hyundai Glovis, der rund 4.000 Fahrzeuge geladen hatte, soll in den kommenden Wochen im Wasser zerlegt werden. Anschließend ist der Abtransport der einzelnen Fragmente geplant. Das teilte das Unified Command als zuständige Havariebehörde mit. Andere Optionen zur Bergung mussten verworfen werden. »Die Demontage des Schiffes wird ein sehr komplexer und anspruchsvoller Vorgang«, sagt Matt Baer, Commander der U.S. Coast Guard.

Propeller und Ruder abgebaut

Um die Stabilität des Wracks zu verbessern, hat das Unified Command mit dem Ausbau des Propellers, der Propellerwelle und des Ruders des Schiffes begonnen, das insgesamt etwa 130 t wiegt. »Das Entfernen dieser Komponenten wird dazu beitragen, die Belastungen auf den Rumpf zu reduzieren«, sagte Chief Warrant Officer Jeremiah Winston.

Der 200 m lange Frachter (21.000 tdw) fuhr unter der Flagge der Marshall Islands und ist noch keine zwei Jahre alt. Er wurde Ende 2017 bei Hyundai Mipo gebaut und ist bei der North Group versichert. Die Kapazität liegt bei 7.700 Fahrzeugen (CEU). Das Schiff war vor der Havarie auf dem Weg nach Baltimore (Maryland).