Die Auswirkungen der Virus-Epidemie in China und die verlängerte Neujahrspause  schlagen inzwischen massiv auf die internationale Linienschifffahrt durch. 

Seit Anfang des Jahres haben die Container-Linienreedereien [ds_preview]jede zweite Abfahrt ab China aus dem Fahrplan gestrichen. Allein im Hauptfahrtgebiet zwischen Fernost und Europa seien in den vergangenen vier Wochen 33 Umläufe ausgefallen, berichtet der Branchendienst Alphaliner. Das entspricht knapp der Hälfte (46%) aller geplanten Fahrten. Und Schiffe, die noch fahren, tragen kaum noch Container. Erst jüngst wurde berichtet, dass ein 23.000-TEU-Frachter gerade noch mit 2.000 Boxen beladen war.

Nach der verlängerten Zwangspause und dem landesweiten Produktionsstopp in vielen Betrieben fehlt es in Chinas an Ladung. Auch in den kommenden vier Wochen werde es zahlreiche Ausfälle geben, vermeldet Alphaliner im jüngsten Wochenbericht. Demnach werden dann weitere 17 Abfahrten gestrichen.

Rund 700.000 TEU gehen der Schifffahrt als Ladung verloren, mehr als eine Verdopplung gegenüber 2019. In anderen Jahren waren es sogar nur 200.000 TEU. Ähnlich sieht es in anderen Fahrtgebieten aus: Im Verkehr zwischen Asien und dem Mittelmeer-Raum stehen die Verluste bei etwa 290.000 TEU, auf den Transpazifik-Routen vermutlich bei 680.000 TEU.

Bereits Anfang Februar waren Experten davon ausgegangen, dass Chinas Häfen als Auswirkung der Coronavirus-Krise allein im ersten Quartal 2020 insgesamt 6 Mio. TEU an Umschlag verlieren dürften. Die schwache Nachfrage drückt auch die Erlöse der Carrier, sie verlieren laut einer Analyse derzeit 350 Mio. $ an Einnahmen.