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Die Charteraktivität in Fernost erholt sich. In allen Segmenten unter 3.000 TEU gingen vergangene Woche vermehrt Schiffe aus dem Markt.

Von einer verbesserten Auslastung der Weltcontainerschiffsflotte kann noch keine Rede sein. So meldete Alphaliner vergangene Woche eine rasante Zunahme der Aufliegerkapazität (»idle«) auf 8,8% der Weltflotte. Schuld daran sind [ds_preview]vor allem Streichungen von Abfahrten großer Schiffe ex Fernost. Am Chartermarkt kommt trotzdem etwas Hoffnung auf. Denn trotz der aktuellen Ladungsflaute weiten die Linienreedereien ihre Bestände an Charterschiffen wieder aus, um für die allmähliche Erholung der Ladungsmengen gerüstet zu sein. Schiffsmakler berichten übereinstimmend von einer Zunahme der Charteraktivität in den Größenklassen unter 3.000 TEU in Asien.

Getrübt wird die Freude unter den Tramp-Reedern darüber jedoch durch erneute Einbußen bei den Charterraten. Denn die verstärkte Aktivität stellt das Ratenniveau auf den Prüfstand, das angesichts des Mangels an Abschlüssen stabiler wirkte, als es eigentlich war.

So gab der Howe Robinson Containership Index um 1,7% nach – in der Vorwoche hatte das Minus bei 1,0% gelegen. Der weniger auf konkreten Abschlüssen sondern auf Maklereinschätzungen basierende New ConTex rutschte nur um 1,2%, nachdem es eine Woche zuvor um 1,7% nach unten gegangen war.

Im Segment der Subpanamaxe zwischen 2.000 und 3.000 TEU wurden sowohl für Typen mit Kranen als auch ohne mehr Zeitcharterabschlüsse gemeldet. Die Listen der Makler lassen dabei ein leichtes Übergewicht an Neugeschäft gegenüber Charterverlängerungen erkennen. Zumindest im Segment der geschirrlosen 2.700er lagen die Raten mehr oder weniger stabil. So hat sich das Niveau für die Baltic-CS-2700er (2.742 TEU) bei 9.500 $/Tag eingependelt, wie jüngste Charterverlängerungen durch SITC und Sinotrans zeigen.

Höhere Raten westlich von Suez

Westlich von Suez liegen die Raten generell höher, weil dort im Gegensatz zu Asien kaum Schiffe auf Spotbasis verfügbar sind. Vor diesem Hintergrund erzielte der Mipo-Typ »AS Cyrpia« (2.824 TEU, Bj. 2006) Maklerberichten zufolge im Mittelmeer 9.750 $/Tag bei einer Charterlaufzeit von 6-12 Monaten bei CMA CGM. Das Schwesterschiff »AS Clarita« soll bei MSC für 11-13 Monate mit Anlieferung in Hongkong nur 8.750 $/Tag erhalten haben.

Für die 1.700er soll das Interesse in Asien ebenfalls stark zugenommen haben. Aus dem Markt ist zu hören, dass viele Feeder-Carrier ihre Dienste in Fernost zu Mitte März wieder ausbauen. Dafür benötigten sie mehr Schiffe. Bei den Abschlüssen wird aber deutlich, dass die Raten für moderne Eco-Typen inzwischen stark gesunken sind – von über 10.000 auf jetzt nur noch 8.800 bis 9.500 $/Tag. Die 2018 gebaute »Ophelia« (1.700 TEU, gearless, Bj. 2018) von Leonhardt & Blumberg soll bei CMA CGM für 3-6 Monate zu 9.400 $/Tag untergekommen sein. Die Raten für ältere Standard-Wenchong-Typen (1.740 TEU, geared) liegen derweil unverändert bei rund 7.500 $/Tag in Asien.

Im Panamax-Segment hat sich das Niveau für Typen mit Behälterkapazitäten zwischen 4.200 und 4.400 TEU in Asien inzwischen auf 12.000 $/Tag verschlechtert und liegt damit rund 2.000 $ niedriger als im Mittelmeer. Für die großen Postpanamaxe liegen die zuletzt gemeldeten Abschlüsse immer noch relativ hoch, wenn auch leicht unter »last done«. Dabei schnitt der 6.500er »Diaporos« (6.627 TEU, Bj. 2001) in einer Verlängerung bei OOCL in Fernost noch sehr gut ab – mit 24.150 $/Tag für 12 weitere Monate. (mph)