Mehr Umsatz durch die Ceva-Übernahme, aber auch höhere Verluste: Die französische Linienreederei CMA CGM fällt mit dem Ergebnis hinter die Konkurrenz zurück.
Der Gesamtumsatz der Gruppe stieg [ds_preview]um 7,1 Mrd. $, die aus dem Ceva-Geschäft stammten, auf 30,3 Mrd. $. Ohne die neue Logistiksparte hätte es einen Rückgang bei den Einnahmen um 0,8% gegeben. Ceva hat aber auch ein Minus von 161 Mio. $ abgeliefert, den Großteil des Gesamtverlustes von 229 Mio. $.
Die Nettoverschuldung von CMA CGM liegt bei 17,8 Mrd. $, wobei 1,1 Mrd. $ auf Ceva entfallen. Das gilt Analysten als kritische Größe, zumal in naher Zukunft Rückzahlungen von Unternehmensanleihen in beträchtlichem Umfang anstehen. CMA CGM hat bereits mit dem Verkauf von zehn Terminalbeteiligungen für knapp 1 Mrd. $ und etliche Sale-and-Leaseback-Transaktionen versucht, eine Liquiditätsreserve aufzubauen und die Verschuldung insgesamt zurückzufahren. Außerdem wurde eine Kreditlinie über 535 Mio. $, die in diesem Jahr ausgelaufen wäre, um drei Jahre verlängert.
Ein gutes Ergebnis wird dagegen für das reine Schifffahrtsgeschäft vermeldet. Das Transportvolumen stieg um mehr als 4% auf 21,6 Mio. TEU. Da gleichzeitig die Betriebskosten (-5,6%) deutlich gesenkt werden konnten, stieg der Vorsteuergewinn (EBITDA vor IFRS 16) um gut 18% auf 1,4 Mrd. $. Wachstum sei vor allem im Kurzstrecken- und Regionalverkehr in Europa, Asien, Afrika und Lateinamerika erzielt worden, heißt es bei CMA CGM.
Für das vierte Quartal 2019 vermeldete die Reederei einen Gewinn von 13 Mio. $ gegenüber einem Verlust von -15 Mio. $ im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz lag bei 5,7 Mrd. $. Die Transportkosten pro TEU seien um 1332 $ gesenkt worden.
Die Coronavirus-Krise belastet CMA CGM wie alle anderen Linienreedereien auch. CEO Rodolphe Saadé zeigte sich aber optimistisch, dass sich die Situation schon Ende März bessern wird. Er rechnet mit einem sprunghaften Anstieg des Containerverkehrs, wenn nach der Wiederaufnahme der Produktion in China die Lager weltweit wieder aufgefüllt werden müssten. Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet Saadé sogar bessere Zahlen als 2019.