Als Folge der Coronavirus-Krise und anhaltender Scrubber-Umrüstungen hat die Zahl der Auflieger in der Containerschifffahrt ein neues Rekordhoch erreicht.
Derzeit sind 402 Schiffe mit einer Gesamtkapazität [ds_preview]von 2,46 Mio. TEU ohne Beschäftigung. Das entspricht 10,6% der weltweiten Flotte. Vor zwei Wochen war nach Angaben des Branchendienstes Alphaliner erstmals seit langem die Marke von 2 Mio. TEU übertroffen worden.
Der Anstieg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Linienreedereien angesichts ausbleibender Ladungsvolumina in Asien seit Januar zahllose Fahrten gestrichen haben. In der Folge ist der Bedarf an Tonnage stark zurückgegangen. Allerdings machen sonst eingecharterte Schiffe nur gut ein Fünftel der Aufliegerflotte (166 Einheiten, 454.000 TEU) aus.
Wartezeit für Scrubber-Einbau verlängert sich
Dazu kommt als ein weiterer Effekt die Nachrüstung mit Scrubbern, die weniger als ein Viertel der inaktiven Flotte (92 Schiffe) betreffen. Die Wartezeiten haben sich – ebenfalls wegen der Zwangspause vieler Werften – noch einmal verlängert.
Die Zahl der inaktiven Schiffe hat sich in allen Segmenten oberhalb einer Kapazität von 2.000 TEU erhöht, besonders stark war der Anstieg bei Post-Panamax-Schiffen (5.100–7.500 TEU) von 33 auf 51 Einheiten. Dagegen schrumpfte die Zahl der Feeder-Auflieger (1.000–2.000 TEU) deutlich von 107 auf 89 Einheiten.
Da sich die Nachfrage in China nur allmählich erholt, dürfte es nach Ansicht der Alphaliner-Experten noch einige Wochen dauern, bis die inaktive Flotte wieder das Niveau vor Ausbruch der Virus-Epidemie erreicht.