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Die Charternachfrage hat in der vergangenen Woche weiter zugenommen. In den ersten Segmenten zieht sogar das Ratenniveau leicht an.

Während die wirtschaftliche Aktivität in Europa und Nordamerika [ds_preview]durch die Corona-Pandemie massiv in Mitleidenschaft gezogen wird, normalisiert sich die Lage in Fernost bereits wieder. Der Umschlag in den chinesischen Häfen kommt wieder in Gang, die Schiffsverkehre nehmen zu.

Dementsprechend zog auch die Charter-Aktivität für Containerschiffe wieder an. Legt man die Berichte der verschiedenen Maklerhäuser nebeneinander, kommt man auf gut zwei Dutzend Zeitcharter-Abschlüsse – gut die Hälfte davon in Asien. Die verfügbare Tonnage wird allmählich knapper.

Laut der jüngsten Alphaliner-Zählung (9. März) hat sich die Zahl der auf Spotbasis verfügbaren Containerschiffe weltweit binnen zwei Wochen um gut 10% auf 122 verringert. Der Überhang muss allerdings noch weiter abschmelzen, damit die Raten auf breiter Front wieder anziehen. So gaben der New ConTex und der Howe Robinson Containership Index vergangene Woche noch einmal um 1,5% bzw. 1,8% nach.

TEU Name Baujahr/Typ Kräne Periode/Anlieferung Charterer Tagesrate
5.908 Zante 2002/Imabari 5800 nein 11-13 Monate/Fernost Regional Container Lines 17.250$
4.253 Seattle C 2007/Samsung 4250 nein 6-12 Monate/Fernost CMA CGM 12.000$
3.635 Hansa Europe 2012/Shanghai 3600 ja 6-12 Monate/Mittelmeer Maersk 9.900$
1.740 Hansa Rendsburg 2000/Wenching 1700 ja 3-6 Monate/Europa-Westafrika (ext./d.c.) Hapag-Lloyd 7.850$
698 Conmar Najade 2007/Mawei 437 II nein 6-12 Monate/Europa MTL Feeders 5.000$

 

Allerdings gibt es in Teilsegmenten erste positive Zeichen. So hat sich die schon in der Vorwoche zu beobachtende Erholung für die modernen Eco-1.700-TEU-Schiffe deutlich verstärkt. Jüngster Benchmark-Deal: Cosco zahlt 10.500 $/Tag für die »Nordemilia« (1.756 TEU, gearless, Bj. 2016), deren Beschäftigung in Fernost soeben um 4-5 Monate verlängert worden sein soll.

Gegenüber dem vorherigen Abschluss der »Nordocelot« bei SM Lines stellt dies eine Verbesserung um 750$/Tag dar. Für vergleichbare Bangkokmax-Typen seien noch mehrere Anfragen seitens der Linien für April offen – es seien aber kaum mehr Schiffe verfügbar, nachdem sich die Carrier bereits die »Rosinen herausgepickt« hätten, erklärte ein Makler.

Ein weiteres Segment mit leicht positiver Tendenz ist der 2.500-TEU-Typ mit Ladegeschirr, beschränkt allerdings auf den Indischen Ozean. Dort nahm der Carrier Global Feeder Shipping die »Bomar Radiant« (2.456 TEU, geared, Bj. 2001) zu respektablen 9.350 $/Tag für 3-6 Monate unter Vertrag.

In den meisten anderen Größenklassen liegen die jüngsten Charterabschlüsse entweder auf »last done« oder nur leicht darunter. In der 8.000er Klasse ging mit der »E.R. Tokyo« (8.533 TEU, Bj. 2006) ein weiterer Hyundai-8000-Typ zu 25.000 $/Tag für 12 Monate aus dem Markt, als Charterer wird MSC genannt. Der Londoner Makler Clarksons Platou stufte seine Charterbewertung für das Segment von 27.000 $/Tag auf 26.000 $/Tag herunter.

Für die Panamax-Klasse blieb das Ratenniveau vergangene Woche unverändert. Mehrere Baby-Panamaxe mit rund 4.250 TEU Kapazität – u.a. die »Seattle C« und die »Navios Domino« – konnten laufende Verträge verlängern oder neue Beschäftigung zu 12.000 $/Tag vereinbaren. Für die größeren Maxi-Panamaxe liegen die Abschlüsse weiterhin in einer Bandbreite zwischen 11.000 $/Tag und 11.600 $/Tag.

Besonders aktiv ist der Markt im Bereich der 2.800er ohne Ladegeschirr gewesen, wobei die Raten auch hier weiterhin um »last done« herum schwankten. In Fernost nahm TS Lines die »AS Clementina« (2.824 TEU) für eine flexible Periode von 1,5 bis 7 Monaten zu 8.900 $/Tag auf. In Europa, wo die Tonnage knapper ist, kam das Schwesterschiff »AS Carelia« (2.824 TEU) in einer Charterverlängerung für 11-13 Monate bei Hapag-Lloyd auf 9.200 $/Tag. (mph)