Die »Finnmarken« (Foto: Hurtigruten)

Im Zuge der Corona-Krise haben Norwegens Reedereien bereits 25% ihres Umsatzes eingebüßt. Bis Jahresende dürften die Verluste weiter auf 35% steigen.

Alle Segmente der norwegischen Schifffahrt sind [ds_preview]von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen, heißt es beim Reederverband Norges Rederiforbund. Die Reedereien rechnen nicht nur mit gravierenden Umsatzverlusten gegenüber dem Vorjahr, sondern auch mit einer dreimal höheren Aufliegerzahl und einer Verdopplung der Verschrottungsaktivitäten. Gleichzeitig beklagen sie eine Verschlechterung des Kapitalangebots.

Am härtesten betroffen sind die Fährreedereien, vor allem in der Passagierschifffahrt. Dort summierten sich die Umsatzeinbußen auf -80%, ergab die Mitgliederbefragung des Reederverbandes. In der Handelsschifffahrt sind es durchschnittlich -25% und im Offshore-Sektor vergleichsweise moderate -13%. Gegenüber der letzten Erhebung Ende März sei das ein signifikanter Anstieg, heißt es.

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Norwegische Flotte nach Segmenten (© Norges Rederiforbund)

»Die Corona-Krise wird große Auswirkungen auf das maritime Cluster haben«, sagt Harald Solberg, CEO des norwegischen Reederverbandes. Die wirtschaftlichen Folgen würden gravierender ausfallen als Öl-Krise und Finanzkrise zusammen. Insgesamt rechnet die Branche in diesem Jahr mit einem Umsatzeinbußen von -35%, das würde einem Verlust von 83 Mrd. NOK (mehr als 7 Mrd. €) entsprechen. Die Jahresprognose wurde folglich von 244 Mrd. NOK auf nur noch 161 Mrd. NOK reduziert.

Die Zahl der aufliegenden Schiffe seit seit Februar bereits von 95 auf 138 Schiffe angestiegen und dürfte sich bis Jahresende verdoppeln. Das sind dreimal mehr Einheiten als zuvor erwartet worden war. In fast allen Segmenten sollen zudem mehr Schiffe verschrottet werden. Dies gilt insbesondere für Offshore-Einheiten und Passagierschiffe.