Schiffsfonds: Corona-Krise treibt Handelskurse

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Der Zweitmarkt für geschlossene Fonds startet mit einem guten ersten Quartal in das Handelsjahr 2020. Kursanpassungen aufgrund der Coronavirus-Gegenmaßnahmen sind auch im Bereich der Containerschifffahrt spürbar.

Das am Markt gehandelte Nominalkapital steigt im Vergleich zum vierten Quartal 2019 deutlich um 9,3 % auf 76,9 Mio. €[ds_preview]. Die Summe der Kaufpreise legt im gleichen Zeitraum sogar um 29,9 % zu und liegt bei 66,2 Mio. €. Der durchschnittliche Handelskurs über alle Anlageklassen liegt im ersten Quartal 2020 bei 86,0 % – und damit um fast 19 % höher als in den Monaten Oktober bis Dezember 2019. Lediglich die Zahl der gehandelten Beteiligungen sinkt leicht auf 1.923.

Die Deutsche Zweitmarkt AG erfasst kontinuierlich den öffentlich sichtbaren Handel in den Sparten Immobilie, Schiff und Sonstige Fonds. Auf Immobilienfonds entfällt mit fast 65 % wie gewohnt der größte Umsatzanteil. Es folgt die Assetklasse der Sonstigen Fonds mit 19 % sowie die der Schiffsfonds mit knapp 16 %. Der Durchschnittskurs im Bereich der Immobilienfonds liegt im ersten Quartal 2020 bei mehr als 113 %, im Bereich der Sonstigen Fonds bei 38 % und bei Schiffsfonds bei knapp 33 %.

Mit einem Nominalumsatz von 17,8 Mio. € und einem Kaufpreisvolumen von 13,5 Mio. € startet die Deutsche Zweitmarkt AG sehr gut in das neue Geschäftsjahr 2020.

Der derzeit stattfindende Lockdown weiter Teile der globalen Wirtschaft führt zwangsläufig zu Verwerfungen an den Kapitalmärkten. Eine Rückspiegelung der aktuellen Situation kann die DZAG auch für den Zweitmarkt für geschlossene Fonds feststellen. »Kursanpassungen sind vor allem im Bereich der Hotel- und Einkaufscenterfonds sowie im Bereich der Containerschifffahrt spürbar«, erläutert Jan-Peter Schmidt, Vorstand der Deutschen Zweitmarkt AG.

In allen Fondsklassen kommt es aber auch weiterhin zu erfolgreichen Vermittlungen, wie die guten Zahlen im Monat März belegen. »Auch wenn wir gerade eine deutliche Zunahme an Verkaufsaufträgen verzeichnen, sehen wir insbesondere bei den Sonstigen Fonds, und hier vor allem bei Erneuerbaren Energien, ein ansteigendes Preisniveau – unberührt von der derzeitigen Situation«, so Schmidt.

Im ersten Quartal 2020 wurden insgesamt 240 Handelsabschlüsse im Bereich der geschlossenen Schiffsfonds registriert – und damit nur 25 weniger als im Vorquartal. Der aktuelle Anteil an gehandelten Fonds am Gesamtmarkt liegt für Schiffsfonds bei etwas über 12 %. Das gehandelte Nominalkapital beträgt 12,1 Mio. €, ein Anstieg um knapp 5 % gegenüber den Monaten Oktober bis Dezember 2019 (11,5 Mio. Euro). Die Summe der Kaufpreise steigt um mehr als 25 % und beträgt 3,9 Mio. €.

Der Schiffsfonds mit dem höchsten Handelskurs in diesem Quartal ist der Nordcapital – MS »E.R. Benedetta« mit einem Handel zu 85,5 % (Januar 2020). Der Deutsche Zweitmarktindex für die Assetklasse Schiff (DZX-S) schließt am 27. März 2020 bei 628,57 Punkten.